Dienstag, 13. September 2011

91. Pilgertag 6: The Yellow Pilgrim (04.09.2011)

Eintrag Nummer 91: The Yellow Pilgrim

Im naechsten Kaff vorbei kommend an einem Cafe gruessen mich 1 Holllaender und 2 Kanadier als den "Yellow Pilgrim". Ok. Gelbes Cap, gelbes T-Shirt. Passt schon. Und irgendwie gefaellt mir dieser Spitzname.

Also ich 10 Minuten spaeter gerade am Rauskramen meines Regencaps bin, weil dunkle Wolken aufgezogen sind, holen sie mich wieder ein - und irgendwie weiss ich sofort, dass ich jetzt erstmal mit ihnen laufen werde. Nach und nach erfahr ich mehr ueber den Hollaender Geraldus (ein Geschaeftsmann, der 2010 beim WM-Finale ywischen Holland uns Spanien in Suedafrika im Stadion war) und die Kanadier Jason (beruflich nebenbei "Personal Walking Coach) und Lia, die ein wenig die Position der kommunikativen Stimmungsmacherin in dieser Gruppe einnimmt.
Ein lustiges Gespann - obwohl auf Englisch geredet wird, komm ich sofort klar und fuehl mich wohl.

Kurz darauf "sammeln" wir noch Jhanna (ich hoff, ich hab sie richtig geschrieben) ein, eine 27-jaehrige Russin, die allein unterwegs ist, aber sehr gut klar kommt.
Zu 5t haben wir viel Spass und erreichen Villafranco schon nach kurzer Zeit. "Obwohl er nicht so sei", erzaehlt Geraldus, "muesse jetzt erstmal jeder auf nen Kaffee eingeladen werden". Wenn ich auch nen Tee krieg, bin ich dabei. Und ich krieg sogar ein Croissant.
Die Stimmung ist gut, die Beine haben sich in der halben Stunde sofort wieder erholt, der Plan mit dem kurzen Tag ist also mal wieder ueber den Haufen geworfen. Also weiter. 8km vorerst, dort wollen Geraldus, Lia und Jashon schon wieder einkehren. Gut, vor allem Geraldus ist ja auch schon um die 60 Jahre oder aelter. Doch Jhanna und mir ist das ein wenig zu viel Pause, wir gehen zusammen weiter.

Sie ist zwar Russin, spricht aber durch ein freiwilliges Jahr in Deutschland und viele berufliche Auslandsaufenthalte gutes Deutsch, Englisch, sogar ein wenig Spanisch. Ich frag sie ein wenig ueber ihren interessanten Job aus, eine Art Vermittlerin in verschiedenen Netzwerken zwischen Politik, Kunst, Kultur und Jugend. Eine Weltenbummlerin. Wir laufen zusammen noch mehrere Stunden ueber Trabadelo, Perje, Portle, bis nach Ambasmestas, wo ich einkehre - sie mal wieder eine Etappe mehr macht.



Ein richtig schoener Pilgertag!

Notizen: Villafranco ist uebrigens die Stadt, in der Pilgern schon frueher der Ablass von Suendenstrafen gewaehrt wurde, wenn sie auf dem Weg erkrankt waren und den Weg nicht fortsetzen konnten. Der Name des Ortes bedeutet uebersetzt so etwas wie "Franken-Ort", hier wurden im Mittelalter gezielt Siedler aus Mittel- und Osteuropa sesshaft gemacht, die ihm den Namen gaben.

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