Freitag, 30. September 2011

226. Die letzte Hürde angehen

Eintrag Nummer 226: Die letzte Hürde angehen

Knapp 640 Fotos, die gesamte Speicherkarte voll, hab ich in Spanien gemacht.
Beziehungsweise auf dem Weg dorthin - und auf dem Weg zurück in die Heimat.

Nach der ersten Aussortierung von Fotos, die doch nicht soo optimal geworden sind, nicht interessant sind, eh nur ne Wiederholung eines anderen Fotos darstellen oder oder oder ... sind knapp 550 übrig geblieben.

Heilige Scheisse. Falls Scott mitliest: Holy Shit!
Ab jetzt muss ich also Fotos raus schmeissen, die ich eigentlich gerne posten würde.
Und ich beschrifte doch Fotos so gerne.

Hat jemand Lösungsideen?
Ich bin ab morgen früh erstmal in München, etwas hektisch, kurzfristig und chaotisch mal kurz beim Oktoberfest vorbei schauen, zu zwölfzigst in ner Wohnung übernachten und am Ende ne gute Zeit gehabt haben. RocknRoll geht eben nicht ohne Verluste.
Man sieht oder liest sich also am Montag. Ich erwarte Lösungsvorschläge!

Schönes Wochenende allen, die mitlesen!

225. Fragen an mich

Eintrag Nummer 225: Fragen an mich

Sammlung und Beantwortung der Fragen, die über die Zeit hinweg, egal ob in den Kommentaren, per E-Mail oder in ICQ an mich herangetragen wurden:




Frage 1) Du bist in Leon gestartet, das liegt 320 km von Santiago entfernt. Was denkst Du im Nachhinein darüber, war das zu weit? Zu kurz?

Grundsätzlich bin ich erstmal der Meinung, dass 320 Kilometer schon ne richtig gute Entfernung waren. Schließlich muss man hier mit ein beziehen, dass ich relativ untrainiert an die Sache rangegangen bin! Ich bin zwar allgemein im Vergleich sicher sportlich, laufe gerne, fahre regelmäßig Rad und auch Sonstiges. Trotzdem bin ich nicht mehr als 5x mit Rucksack unterwegs gewesen, um den Ernstfall zu testen, und wenn, dann mit maximal 20 Kilometer mit wenigen Kilos auf dem Rücken. Da vergleicht man ja Äpfel mit Birnen (oder Bratwürsten).
Dazu noch meine Knie-Op vor ca. genau nem Jahr, wie mein Körper reagieren würde, war nicht wirklich voraus zu sehen.
Vielleicht waren diese 320 Kilometer ein guter Kompromiss - falls mein Körper blockiert, kann ich kämpfen - wenns passt, ists nicht "zu wenig", sondern man hat trotzdem ne gewisse Zeit, um zu pilgern.
Wenn man allerdings jetzt den Fakt mit einbezieht, dass ich eben noch die knapp 100 Km weiter nach Finisterre und von dort noch mal 30km nach Muxia gegangen bin, könnte man natürlich, jetzt im Nachhinein, wenn man schlauer ist, sagen, dass ich auch mehr km geschafft hätte.

Frage 2) Kommt es für Dich in Frage, noch mal pilgern zu gehen?

Es kommt nicht nur in Frage, für mich persönlich ist das schon beschlossene Sache! Wann, wer, wo, wie wird sich allerdings erst in der Zukunft zeigen.

Frage 3) Könntest Du Dir vorstellen, den gesamten Jakobsweg, also die knapp 800 km zu laufen - oder andere Routen in Spanien oder sogar in Deutschland?

Allgemein erstmal ein pauschales: Ja! Mit genug Training vorher und 4 Wochen Zeit wär der gesamte Camino Frances drin, allerdings zieh ich eindeutig den Sommer dafür vor. Andere Routen, vor allem die Nordroute am Strand entlang, reizen sicher auch - Deutschland erstmal auch, wäre aber eher ne Notlösung.

Frage 4) Soll das bedeuten, dass Du ausschließt, in den Nicht-Sommer-Monaten zu pilgern?

Vermutlich schon, jup. Ich weiß nicht, ob es für Winterpilger auch Pilgerfuehrer gibt, aber ich glaube, die Herbergen, in denen ich war, sind mehrheitlich nicht wintertauglich. Es kämen zudem viele weitere Probleme auf (wie Wäsche waschen, was mehr schleppen z.B.), die teilweise teurer, aufwendiger oder anders schwerer zu lösen sind. April bis inklusive Oktober - das reicht erstmal. Alles andere ergibt sich dann mit der Zeit.

Frage 5) Mit welchem Wetter hat man denn in den Sommermonaten zu rechnen?

Naja, so komplett kann ich das wohl nicht beantworten, da ich ja nur Ende August und September hier in Spanien war. Juli und August sollen angeblich erstmal die heißesten Monate hier sein, Oktober ist noch nicht zu kalt, aber auch nicht mehr heiß, also eher auf keinen Sonnenbrand einstellen. April, der weiß nicht, was er will, Mai und Juni sind warm. Pauschal beurteilt. Im September war ich immer mit kurzen Hosen unterwegs, außer 1x, weils ne kleine Herberge war und ich fast allein, zudem, wenn die kurze Hose in der Wäsche war. Wenns man also penibel nimmt, war die lange Hose im September eigentlich nicht notwendig. Juni, Juli, August, September seh ich schon erstmal als die besten Pilgermonate an.

Frage 6) Wie waren die Unterkünfte?

Richtig gut! Man macht sich ja schon seine Gedanken vorher, welche Hygiene-Standards vorherrschen - ich persönlich bin da sicher nicht so penibel wie jemand der viel älteren Generation. Allerdings muss ich schon sagen, dass ich von der Sauberkeit sehr überrascht wurde. Verblüffend wenig zu kritisieren - und wenn, dann gehts so gut wie immer darauf zurück, dass die Mitpilger einfach rücksichtslos waren. Im Grossen und Ganzen die Note 2!

Frage 7) Wie schwer bzw. leicht wars, in Spanien, also in einer Sprache, die man nicht sprechen kann, zurecht zu kommen?

Auch dies, darf ich sagen, hab ich viel schwerer erwartet. Am ersten Tag fühlt man sich noch wie der einsamste Mensch auf der Welt, sobald man dann aber erstmal ein paar Deutsche, Englisch-Sprecher etc. getroffen und oder die ersten Male einem Spanier klar gemacht hat, mit Hand und Fuß, was man von ihm will, nimmt die Angst vor schwierigen Situationen dieser Art schnell ab. Im Endeffekt bin ich dann auf keine lebenswichtigen Situationen gestoßen, in der jemand auf Teufel-komm-raus nicht kapieren wollte, was ich von ihm will.

Frage 8) Welche Nationen und Sprachen waren denn am meisten auf dem Jakobsweg vertreten?

Prozentual eingeschätzt: 50 % Spanier (Portugiesen inbegriffen), 20 % Deutsche (frech mal die Österreicher und Schweizer inbegriffen), 10 % Briten (Engländer + Iren), 10 % Franzosen, 10 % viele restliche Nationen wie Mexiko, Russland, Amerika, Kenia, Belgien, Holland, Polen, Italien

Frage 9) Konnte man mitbekommen, ob die Absichten bzw. Gründe, die die Leute aus den verschiedenen Nationen haben, sich unterscheiden?

Allgemeingueltig kann man das wohl nicht. Aus jedem Land gab es eben "solche und solche". Leichte Tendenz zu "weniger Spiritualität" möchte ich allerdings schon vielen Spaniern und einigen Deutschen ankreiden. Es gibt wohl doch viele Spaniern, die den Jakobsweg aus sehr sportlichen Gründen fahren oder gehen. Ist sicher verständlich, für sie ist dieser Weg ja auch keine großartige Neuentdeckung, wie z.B. für die deutsche Öffentlichkeit seit Hape Kerkeling. Deutsche gibt es hier zudem viele, die schon ein wenig auf den Hype Jakobsweg aufgesprungen sind, nie hier her gekommen sind, die Intention zu haben, eine Zeit zu erleben, die aktiv ihre Ansichten verändern könnte. Eine Art Sprachurlaub mit Sport, der zudem nen Namen in Deutschland hat, man also gut davon erzählen kann. Trotzdem möcht ich hier auf keinen Fall sagen, dass es viele sind, die so an die Sache ran gehen. Das wird wohl nur jeder einfach mit sich - und in sich - selbst aus machen müssen.

Frage 10) Kann man an sonstigen Kriterien, die von außen ersichtlich sind, fest machen, ob jemand den Weg "ernst" (egal ob das nun positiv oder negativ definiert wird) nimmt oder nicht?

Vermutlich würde ich doch grundsätzlich trotzdem erstmal behaupten, dass man an der Gruppenstaerke, mit der eine Person unterwegs ist, leicht erkennen kann, wie sehr sie sich auf die spirituelle Seite des Weges einlässt. Je mehr Leute von daheim dabei sind, desto mehr Themen von daheim werden besprochen, desto weniger Zeit hat jeder, der in diese Gruppe integriert ist, für sich selbst.
Aber das alles ist wohl sehr personenabhaengig. Der eine traut sich vielleicht gar nicht allein und geht deshalb nur in einer Gruppe integriert, vielleicht aber eben doch seinen eigenen Weg - der andere startet allein, ist aber dann doch andauernd mit irgendwem am Plappern. Der Weg, der gegangen werden muss, ist zwar erstmal für jeden der gleiche - aber wie erwähnt, jeder geht ihn anders.




Frage 11) Wie waren die Strassenverhaeltnisse der Strecke, die Du gelaufen bist? Wie schön waren die Dörfer, Städte und Sehenswürdigkeiten?

So pauschal ist das nicht zu beantworten, es war einfach abwechslungsreich! Es waren wunderbare Waldwege, hässliche Wege an und auf der normalen Strasse, Seitenwege, Schotter- und Steinwege, Wege durch die spanische Wüste und über bergige Etappen, am Ende sogar kleine, ruhige Wege am Strand. Der Camino Frances ist sehr abwechslungsreich, der Weg nach Finisterre ist lange Zeit damit vergleichbar, dann richtig wunderbar am Strand entlang, der Weg nach Muxia teilweise extrem schön - insgesamt aber (dieser Meinung sind aber nicht alle) auch sehr hart.
Die Sehenswürdigkeiten sind alle, mal mehr, mal weniger, sehenswert. Kirchen waren insgesamt nicht so mein Fall, gibt einfach zu viele davon, Staunen fällt dann irgendwann einfach schwerer. Trotzdem: Der ein oder andere Pflichtbesuch von Sehenswürdigkeiten ist schon dabei!
Wenn ich jetzt an Dörfer und Städte denke, muss ich sagen, dass es hier in allen Bereichen große Unterschiede gibt. Grob überschlagen bin ich in den letzten Wochen ca. 500 km gelaufen. Wenn ich schätze, dass ich alle 5km ein Dort durchquert hab im Durchschnitt, bin ich also durch 100 Ortschaften. Wiederum grob geschätzt waren davon 70 am ehesten vergleichbar mit üblen Kuhkäffern in Deutschland. 10 bis 15 kann man annähernd als restauriert, renoviert, modern bezeichnen, vor allem natürlich die großen Städte und Hauptbasislager für Pilger. Der Rest würde gern zur weiten Gruppe gehören, ist vielleicht auch auf den Spuren dorthin, hat aber insgesamt noch zu viele eingefallene Häuser, dreckige Baracken oder zu verkaufende Häuser, als dass man diesen Schritt schon gehen könnte. Als schönste Ortschaft, die ich gesehen hab, würde ich Leon selbst einschätzen, Santiago ohne Tourismus sicher auch, Muxia hat, aufgrund der Meeresnaehe auch ne tolle Seite. Hätte Bamberg allerdings ein Meer, konnte von den Städten schwer eine mithalten!

Frage 12) Wie hilfreich waren die Wegweiser? Braucht man überhaupt nen Pilgerführer? Wie viele Umwege biste gegangen, wie oft haste Dich verirrt?

Insgesamt ist das Netz aus gelben Pfeilen, Muscheln und normalen Wegweisern schon sehr gut ausgebaut. Auch ohne Pilgerfuehrer wäre es also, so gut wie problemlos möglich, den Jakobsweg zu laufen, wenn man kein Problem damit hat, auch mal ein paar km zu viel zu gehen oder eben um Rat zu fragen.
Hilfreich ist der Pilgerführer aber sicher bei Dingen wie Entfernungen, Herbergen (wo, welche, wie teuer, welche Eigenarten), Infos zu Sehenswürdigkeiten, Tipps etc. Ich würde wieder einen Pilgerführer mitnehmen, wenn ich ein weiteres Mal starte. Verirrt, und deswegen zu viele km am Tag gelaufen, hab ich mich insgesamt nicht so oft. 1x am ersten Tag, 2x mit Louis, weil wir zu leidenschaftlich über Fußball diskutiert haben. Vielleicht noch ein paar Meter mehr, aber sicher nicht viele. Im Grunde kann man meist nicht viel falsch machen, wenn man seine Augen offen hält.


Frage 13) Wie oft und wie ernste Probleme hattest Du denn mit Hunden? Und mit anderen Tieren oder Bedrohungen?

Ich hab hier zwar wirklich sehr sehr viele Katzen, Kühe, Schafe, Eidechsen und Hunde gesehen - wirkliche Probleme hatte ich aber nur mit letzteren. Um die 150 Hunde sind mir wohl insgesamt über den Weg gelaufen, Bello und MacGuyver sind dabei die schönsten Erfahrungen, 2 Hunde, bei denen ich wirklich Angst hatte und kurz davor war, mich mit Gewalt präventiv zu wehren, die negativsten. Im Grossen und Ganzen ist die "Ignorier-Taktik" aber eindeutig die Beste.
Am gefährlichsten insgesamt war dann wohl doch die Kletteraktion mit Peter - und die hab ich ja wirklich abseits des normalen Weges gemacht. Da wär ich absolut selbst schuld gewesen, wenn was schief gegangen wäre.

Frage 14) Was hast Du gegessen und getrunken, während Du unterwegs warst und wie hat’s geschmeckt? Hast Du auch mal so richtig spanisch gegessen? Und wie ist diesbezüglich das Preis-Leistungs-Verhältnis?

Anfangs hab ich erstmal nur dem vertraut, was ich von daheim kannte, egal ob Wasser oder allgemeinem Essen. Mit der Zeit aber hat man doch die Abwechslung gesucht, verschiedene "Spezialitäten" (auch wenn ich aufgrund meiner angesprochenen Allergie zu vielen nicht in der Lage war) zu probieren. Tapas, Empenadas, Bocadillos, Kuchen, Kekse, Käse, Früchte, die man nicht identifizieren könnte, es gibt Sachen, die mag man dann, andere mag man nicht. Totale Geschmackssache, muss also jeder selbst probieren.
Die typischen Pilgermenüs, die es in vielen Herbergen oder nahen Cafes, Bars, Kneipen, Restaurants gab, hab ich nie probiert, einerseits aus Allergieängsten, andrerseits einfach, weil es finanziell gesehen, bei Preisen von 8 bis 15 Euro pro Menü, mit Supermarktessen nicht mithalten konnte. Wenn man es allerdings hinnimmt, vorübergehend eben nicht das ausgewogenste und ansehnlichste Mahl auf dem Tisch zu haben, sich nur ab und zu was zu gönnen (ich z.b. fast täglich mein Eis :D), ist das hier ne sehr kostengünstige Variante für wenige Euros.
(Den Spaniern hab ich übrigens aus Hoeflichkeitsgruenden immer erzählt, dass es mir schmeckt. Daraufhin hab ich erfahren, dass scheinbar alle Deutschen das spanische Essen "lieben", die Spanier umgekehrt das deutsche Essen aber nicht. Möglichkeit 1: Alle Deutschen sind sehr höflich und sagen nicht, wenns schmeckt. Möglichkeit 2: Die Deutschen denken auch, dass die Spanier ihre essen mögen, dann sind beide gleich höflich, beide Seiten mögen aber jeweils das andere Essen nicht. Möglichkeit 3: Die Behauptung stimmt. Von meiner Seite, Einzelfall, kann ich Nr. 3 ausschließen.)

Frage 15) Wie hast Du Dich denn nun gewichtsmaessig verändert, Du Fettsack?

Ergänze ich, sobald ich daheim auf der Waage war. Gibt hier zwar ab und zu Waagen, auf denen sich Pilger wiegen können, diese müssen aber 50 Cent bis 1,50 Euro dafür zahlen. Mir ist das dann doch nicht so viel wert, das jetzt schon zu erfahren. Einschätzung: Abgenommen ja, aber nicht zu extrem.
Nachtrag: 4 Kilo abgenommen. Ich Fettsack.

Frage 16) Wie oft hast Du Dich nun rasiert?

1x, als ich mich nicht mehr wohl gefühlt hab,
1x am Tag vor der Heimreise.
Da viele hier mit Vollbart rumlaufen, unrasiert sind, etc, fällt das nirgendwo negativ auf. Daheim würd ich so aber nicht rumlaufen.

Frage 17) Wie viele Wörter Spanisch kannst Du nun?

So ungefähr alles, was mir jetzt einfällt, ist:

Gracias - Danke
Muchos Gracias - Vielen Dank
Por Favor - Bitte
Serveca - Bier
Pellegrino / Peregrino - Pilger
Albergue - Herberge
Rio - Fluss
Menue del Dia - Tagesmenue
Salida - Ausgang
Supermercado - Supermarkt
Buenos Dias/Tardes - Guten Morgen/Guten Tag
Buenas Noches - Gute Nacht
Otro - Noch ein(e/s)
Coca Cao - Kakao
Gonza - Muschel
Perdon - Entschuldigen Sie, ..
De Nada - Passt scho, kein Problem
Prohibido - Verboten
Fumar - Rauchen
Dormitorios - Schlafzimmer
Aseos - Toiletten/Duschen
Banco/Banca - Bank
Guarda Civil - Polizei
A Pie - Zu Fuß
Homes/Hombres - Maenner
Hamburguesas - Hamburger
Hamburugesas a queso - Cheeseburger
Patacas - Pommes

Natürlich muss man allerdings dazu sagen, dass es im Spanischen auch einige Wörter gibt, die Wörtern aus anderen Sprachen ähneln, und da ich eben doch ein wenig Einblick in Französisch, Englisch und sogar Deutsch hab, lässt sich vieles einfach herleiten oder interpretieren.

Frage 18) Wie viele Mails von Leuten haben Dich, während Du in Spanien unterwegs warst, erreicht?

Quantitativ leider von nicht so vielen Leuten (genau an 1 Hand abzählbar), dafür waren’s aber gute Mails.
Waren wohl alle schon zu sehr damit beschäftigt, den Blog hier aktiv mit zu lesen. Schade trotzdem.

Frage 19) Wer hat die meisten Kommentare im Blog hinterlassen?

Oehm. Etwas komische Frage. Spontan sag ich mal: Ich selbst!
Anschließend ... Air, Anke, Alter-Westfale! Hat das irgendwie was mit dem A zu tun?




Frage 20) Was ist Dir Alles verloren gegangen?

Ich seh schon, die Fragen werden witziger. Soweit ich es bemerkt hab, ist mindestens 1 Trinkflasche (ich hatte glücklicherweise 2) abhanden gekommen, vermutlich während einer Busfahrt rausgefallen, dazu hab ich 2 Tage vor Abreise nun mein einziges Handtuch auf unerklaerliche Weise verloren.
Ausgleichende Gerechtigkeit: Ich hab nun 1-2 Paar Socken mehr :)

Frage 21) Würdest Du es guten Gewissens empfehlen, den Jakobsweg allein zu gehen? Auch einer weiblichen Person?

Erstmal: Jup. Den Jakobsweg allein zu starten (gehen tut man ihn ja dann trotzdem mit so vielen Menschen zusammen, ob auf den Etappen, in der Herberge oder in den Pausen), ist für mich immer noch die "spirituellste Basis". Besser allein als gar nicht, besser allein als in einer großen Gruppe. Mit wenigen Personen könnte es wieder klappen, kommt dann aber natürlich sehr auf die Personen selbst an.
Als unerfahrene Frau oder Mädel sollte man wohl auch noch minimal besser planen, eigentlich ist’s aber auch kein Problem. Wenn allerdings meine imaginäre Freundin sagen würde, dass sie jetzt den Jakobsweg laufen werde, würde ich erstmal versuchen, mit zu kommen, wenn das nicht klappt, mir schon irgendwie Sorgen machen. Aber das ist sicherlich so gut wie unbegründet.

Frage 22) Wie bist Du mit deinen 4 Fragen voran gekommen?

Siehe Post Nummer 143 :)
Alles weitere ist mir dann doch etwas zu persönlich, um es hier zu besprechen. Vielleicht mal unter 4 Augen oder so.

Frage 23) Wie oft hast Du Kontaktdaten ausgetauscht? Wirst Du Kontakt halten?

Hm. Mal überlegen. Scott und Raphael hab ich in Facebook, Gerd und Andis Mail-Adresse hab ich, Peter, Luisa (und damit hoffentlich auch Kathrin) und Nicole haben wiederum meine E-Mail-Adresse, Rhea hat nur die Blog-Adresse. Ich vermute, das waren alle. Scott hat mir schon geschrieben, mit Andi und Gerd hab ich zudem schon Mails ausgetauscht (sie sind ja schon ein paar Tage daheim nun). Der Erstkontakt ist geglückt! Da ich nicht weiß, wann der Rest heim kommt, auch nicht, wie aktiv er sein Onlineleben wahr nimmt, muss man das Alles wohl abwarten.
Wie gesagt, freu ich mich aber sicher über jedes Adden, jede Mail, jeden Funken an Kontakt nach dem Weg, der von nun an in der Zukunft statt finden wird. Wer weiß, vielleicht, hoffentlich, klappts auch erstmal mit dem gemeinsamen Oktoberfestbesuch von Gerd, Andi und mir.
Kontakt halten ist natürlich nicht ganz so einfach. Es braucht immer 2 daran interessierte Parteien, die genug Zeit und Lust haben, den Kontakt wirklich zu halten. Ob das so sein wird, muss die Zukunft entscheiden. Ich kann nur immer wieder betonen: An mir wird’s nicht liegen.
Aber wie wir alle aus der Schlussszene des Filmes "Speed 2" wissen: Aus Extremsituationen entstandene "Beziehungen" haben oft Probleme im Alltag. We will see!

Frage 24) Wer waren die wichtigsten Menschen für Dich auf dem Jakobsweg?

Kurz gesagt und nach Alphabet geordnet: Andi, Gerd, Jhanna, Kathrin, Luisa, Peter, Raphael, Rhea, Scott.
Und so gut wie jeder aus vollkommen verschiedenen Gründen.

Frage 25) Welche Länder wurden von ihren Leuten auf dem Jakobsweg am "interessantesten" vertreten?

Hm. Fänd ich jetzt falsch, von einzelnen Personen auf gesamte Nationen zu schließen. Sicherlich sind, aus meiner Sicht, aber die Nationen durchaus interessanter (bzw. deren Vertreter), in denen der Jakobsweg (noch) nicht so populär ist wie in Deutschland.
Das dürfte allerdings wiederum auf so gut wie alle Nationen (außer Spanien selbst) zutreffen.
Also: Diejenigen Personen, die ganz ganz wenige andere Landesvertreter auf dem Jakobsweg getroffen haben, haben sicherlich erstmal die interessantesten Beweggründe. Sich allein durch die halbe Welt auf zu machen, um durch ganz oder halb Spanien zu laufen, erfordert nicht nur Mut, sondern eine ganze Menge Willenskraft, Überzeugung - und vielleicht auch Schmerz und Wille zur Verarbeitung.

Frage 26) Was waren die wichtigsten Bestandteile deiner Ausrüstung? Welche die unnützesten?

Wichtig:

- Hirschtalg (fast jede Art von Wunde, Blase etc konnte damit effektiv behandelt werden)
- gute Wanderschuhe (es gibt schon auch Wege, die man sonst sehr verfluchen würde)
- Cap (die Sonne brennt Dir sonst die Rübe weg),
- aus meiner Sicht noch mein MP3-Player, der mich am Abend oft in ne schöne nachdenkliche Stimmung gebracht hat
- mein Tagebuch, zum Notieren von Gedanken, Ideen etc
- für sensible Leute: Ohropax!

Unnütz:

- Das Paar Schuhe "für den Abend",
- Handyladekabel (Nokia 3210 ist zwar 100 Jahre alt, hat aber problemlos 3 Wochen ohne Laden ausgehalten, während sich in den Herbergen abends immer sehr viele Leute um die Steckdosen gestritten haben, um ihren neumodischen Schnickschnack aufzuladen, der keinen Saft mehr hatte)
- Isomatte (hatte ich nicht dabei, aber viele andere hatten sie dabei - und kein einziges Mal gebraucht)

Frage 27) Was waren deine Hochpunkte und Tiefpunkte auf dem Weg?

Tiefpunkte:

- Der erste Tag, vollkommen verlassen, ohne Sprachkenntnisse in einem fremden Land, ohne Kenntnis der Pilgersitten. An dem Tag war ich sehr allein
- Die Freiheit, Unabhängigkeit der Anderen und in Folge dessen die Enttäuschung meinerseits - wenn man sich auf etwas verlassen hat, gefreut hat und es dann nicht klappt
- Applaus beim Sonnenuntergang. Tourismus at its Finest.

Hochpunkte:

- Jedes Ankommen in einer Herberge, Erklimmen eines Gipfels, jede Aussicht von ganz oben
- Allgemein, dass alles so geklappt hat, wie es gelaufen ist. War ja kein Selbstlaeufer, dass ich in ein anderes Land aufbreche, ich überlebe, so gute Erfahrungen mache und wohl behalten wieder daheim ankomme. Könnte man schon mal ein "Puh. Glück gehabt" anmerken.
- Das Begegnen, Kennenlernen der Leute, das Wiedersehen, die Freude des Wiedersehens und die Atmosphäre, die dadurch immer wieder entstanden ist

Frage 28) Was war der schönste Moment auf deiner Reise?

Ich glaub, das kann ich ganz klar definieren. Es waren diese, nicht nur einmal, sondern relativ oft vorkommenden Glücksmomente, in denen ich einfach nur dachte: Wenns so bleibt, ists paradiesisch! Verschiedene Situationen, das gleiche Gefühl. Jemanden wieder zu treffen und sich immens drüber zu freuen. Eine wunderbare Zeit mit guten Gesprächen zu haben. Oder ohne Gespräche eine wunderbare Zeit. Dieses „Nichts-soll-sich-jetzt-ändern“-Gefühl hab ich einige Male gespürt!

Frage 29) Was war der spannendste Moment auf deiner Reise?

Allgemein war es wohl oft mal spannend – vor allem, selbstreflektierend, mit zu bekommen, wie ich auf diese vollkommen fremde, herausforderungsliebende Situation in Spanien zurecht komme. Die spannendste Zeitspanne war wohl aber der Einzug in Santiago selbst. Es ist ja nicht so, dass man Santiago betritt und dann sofort auf dem Vorplatz landet. Ne, man braucht schon auf jeden Fall ne Stunde, in der man Santiago zwar schon betreten hat, aber noch lange nicht am Ziel ist. Das war spannend. Spannend, die Leute zu beobachten, die wussten, dass man ein ankommender Pilger ist. Spannend, mitzubekommen, wie man selbst nun auf dieses Erreichen des Ziels reagiert. Wie die majestätische Stimmung des Vorplatzes auf einen reagiert.


Frage 30) Was war der traurigste Moment auf deiner Reise?

Wenn in einem Land, in dem Pläne nicht funktionieren, Vorfreude auf das Ergebnis eines endlich mal funktionierenden Plans enttäuscht wurde, wars immer intensiv.

Frage 31) Was war der erhellenste Moment auf deiner Reise?

War vielleicht eine Situation, als ich neben jemanden, aber nicht wirklich mit der Person am Laufen war, weil sich das Gespräch nicht weiter ergeben hat. Ich hab meine Gedanken ganz woanders gehabt, was die Person gedacht hat, weiß ich nicht. Doch plötzlich ist mir ne wirklich sehr geile Idee gekommen. Musste sofort mein Tagebüchchen raus holen und ausformulieren. Auch im Nachhinein kann ich sagen: Das war ne richtig gute Idee! Und in dem Moment wars noch erfreulicher, so nen Geistesblitz zu haben und schon die gesamte Umsetzung genau vor Augen zu sehen. Das war irgendwie „erhellend“, jup.

Frage 32) Was war der langweiligste Moment auf deiner Reise?

Hm. So extrem langweilig war gar nix. Sicher, 30 Stunden im Bus sitzen war nicht so extrem bombig. Aber so schlimm wars auch nicht. Ab und zu war auch mal eine Situation an normalen Pilgertagen am Abend, als man halbmüde auf dem Bett lag, allerdings nicht schlafen wollte, schon die Gedanken und Vorkommnisse des Tages nieder geschrieben hatte und sich einfach nur noch gewünscht hat, dass es am nächsten Morgen weiter geht mit dem Pilgern. Als „langweilig“ würd ich das zwar selbst nicht einstufen – insgesamt gibt’s aber einfach wenig, was wirklich an diese Bedeutung ran kommt. Es war einfach zu viel Spannendes dabei, als dass für Langeweile Zeit gewesen wäre.


Frage 33) Was war der gefährlichste Moment auf deiner Reise?

Wenn der Bergaufstieg mit Peter nicht gewesen wäre, wärens definitiv die 2 Hundebegegnungen. Ansonsten war nichts annähernd gefährlich.
Frage 34) Was hast du auf dem Weg gelernt, das du in Zukunft für dich nutzen wirst?

Ich glaub, da hab ich verschiedene Dinge schon beim Namen genannt im Blog.

Weiter zu gehen, auch wenn man nicht weiß, ob man gerade richtig läuft. Auf dem Weg, aber auch allgemein im Leben. Zu erkennen, dass es schlimme Zeiten gibt, die man einfach mal überstehen muss, damit wieder schönere Tage kommen. Zu erfahren, dass Herausforderungen, Hürden, Aufgaben, die an einem Tag extremst unüberwindbar scheinen, an anderen Tagen, mit kleinen Fortschritten, langsam, nach und nach, machbarer und machbarer erscheinen und am Ende plötzlich gelöst werden können.
Solche Erkenntnisse hab ich sicher für mich selbst mitgenommen. Andere, aus Beobachtungen heraus auf mich selbst bezogene, könnten aber auch sein, dass „Glaube Berge versetzt“ (wenn man ein wenig übertreibt und die Formulierung eben her nehmen will), dass also selbst die ältesten, zerbrechlichsten Menschen den Jakobsweg mit ordentlichem Gepäck laufen und man als junger Mensch vor diesem Willen definitiv den Hut ziehen muss.
Allerlei Derartiges ist mir passiert – und ich hab es mit heim genommen. Viel hab ich hier beschrieben, viel hab ich aber auch nicht beschrieben, sondern nur punktuell fest gehalten, für mich stecken dann noch viel mehr Erinnerungen dahinter, wenn ich den Blog ein erstes Mal bald komplett lesen werde. Wie ich das für mich nutzen werde, kann ich noch nicht sagen, das wird sich wohl wirklich nur durch die Zukunft heraus stellen. Und ja, auch ich bin gespannt.




Und jetzt?


Dann entweder:



Oder es wäre eben jetzt Zeit dafür. Oder unter 4 Augen.

224. Auswertung: Fakten, Fakten, Fakten

Eintrag Nummer 224: Auswertung: Fakten, Fakten, Fakten



Tag 01 - Sonntag - Ankunft in Santiago, Weiterfahrt nach Leon nicht möglich (28.08.2911)
Tag 02 - Montag - Bustrip nach Leon, Ankunft nachmittags, Sightseeing (A)

Tag 03 - Dienstag  - 21,7 Km - Villar de Mazarife (B)
Tag 04 - Mittwoch - 15,3 Km - Hospital de Orbigo (C)
Tag 05 - Donnerstag - 31,6 Km - El Ganso (D)
Tag 06 - Freitag - 27,2 Km - Riego de Ambros (E)
Tag 07 - Samstag - 29,0 Km - Cacabelos (F)
Tag 08 - Sonntag - 24,3 Km - Ambasmestas (G)
Tag 09 - Montag - 36,7 Km - Triacastela (H)
Tag 10 - Dienstag - 19,2 Km - Sarria (I)
Tag 11 - Mittwoch - 23,3 Km - Portomarin (J)
Tag 12 - Donnerstag - 25,9 Km - Palas de Rei (K)
Tag 13 - Freitag - 15,6 Km - Melide (L)
Tag 14 - Samstag - 14,8 Km - Arzua (M)
Tag 15 - Sonntag - 35,1 Km - Monte do Gozo (N)
Tag 16 - Montag - 4,7 Km - Santiago de Compostela (O)



Tag 17 - Dienstag - Ruhetag in Santiago
Tag 18 - Mittwoch - Bustrip nach Finisterre, Entscheidung, den Weg zu laufen, Leuchtturm-Nacht
Tag 19 - Donnerstag - Partyabend am Strand
Tag 20 - Freitag - Bustrip zurück nach Santiago (A)

Tag 21 - Samstag - 23,0 Km - Negreira (B)
Tag 22 - Sonntag - 35,3 Km - Olveiroa (C)
Tag 23 - Montag - 36,2 Km - Kap Finisterre (D)

Tag 24 - Dienstag - ~30 Km - Muxia (E)



Tag 25 - Mittwoch - Bustrip zurück nach Santiago
Tag 26 - Donnerstag - Planung Heimreise
Tag 27 - Freitag - Letzter Besichtigungstag von Santiago
Tag 28 - Samstag - Start der Heimreise
Tag 29 - Sonntag - Abends Ankunft des Busses in Frankfurt
Tag 30 - Montag - Ankunft daheim (26.09.2011)



Auswertung:

Teil 1: Leon bis Santiago: 320,1 km - dafür gebraucht: 14 Tage.
22,8 Kilometer am Tag im Durchschnitt
Wenn man dazu sagt, dass ich insgesamt 5x weniger als 20 Kilometer gelaufen bin, also definitiv hätte weiter können, aus verschiedenen Gründen aber nicht bin, dazu am letzten Tag nur 5 km gelaufen bin bis zum Ende, kann man sagen, dass es definitiv auch in 2-3 Tagen weniger möglich wäre, ohne viel größere Anstrengungen in Santiago anzukommen. Aber es geht ja nicht um die Schnelligkeit oder die Ankunft, es geht um den Weg.

Teil 2: Santiago bis Muxia: ca. 123,5 km - dafür gebraucht: 4 Tage
30,875 Kilometer am Tag im Durchschnitt

Subjektiv die härteste Etappe des ganzen Trips: Finisterre - Muxia (Warum, weiss ich auch nicht genau)
Subjektiv die schönste Etappe des ganzen Trips: Finisterre - Muxia (schöne Waldwege, Erblicken des Meeres, am Strand laufen)

Gesamt auf dem Jakobsweg gelaufene Kilometer: 443,6 Kilometer
Insgesamt gelaufene Kilometer in Spanien: Um die 500 Kilometer (also inklusive Sightseeing, Verirren, abendliche Spaziergänge, Strandausflüge etc etc etc)
Durchschnittlicher Trip pro Pilgertag: 24,65 Kilometer
Kürzeste Etappe: 4,7 Km am letzten Tag (alternativ: 14,8 Kilometer am zweiten Tag)
Längster Tagestrip: 36,7 Kilometer von Ambasmestas nach Triacastela. 08.00 Uhr Start, Ankunft 18.00 Uhr.
Kürzester Tagestrip: 14,8 Kilometer von Melide nach Arzua. 08.30 Uhr Start, Ankunft 11.30 Uhr.



Ach ja.
All Inclusive hat mich der Trip ca. 850 Euro gekostet.
Wobei dafür knapp 250 Euro für Essen/Trinken drauf gingen, 150 Euro für Herbergen (also reine Übernachtung), 300 Euro für Transportkosten (nach Spanien, nach Hause, Bus fahren dort etc), 150 Euro sonstige Kosten (Schuhe, Spanisch-Wörterbuch etc).
Wenn man bedenkt, dass der Trip ja trotzdem fast nen Monat gedauert hat, ist das doch eigentlich noch relativ "billig". Zumindest hab ich gut gewirtschaftet, das weiß ich - viele haben viel mehr gezahlt. Lediglich beim Heimtransport kann man Geld sparen, alles weitere kriegt man nicht viel kostengünstiger - eher viel teurer.

Donnerstag, 29. September 2011

223. Der Plan für Danach

Eintrag Nummer 223: Der Plan für Danach

Nur kurz, um die weitere Vorgehensweise auf diesem Blog fest zu legen.
Ich bin zwar nun offiziell auch in diesem Blog daheim angekommen,
trotzdem gibts noch ein paar Sachen im Hintergrund, die ich auf jeden Fall in diesen Blog noch integrieren will.

Dazu gehört ne genaue Auswertung des Weges (die bekomm ich definitiv heute noch hin),
dazu die Beantwortung der Fragen an mich (ob ich die heute fertig bekomm, muss ich sehen).
Und viele, viele Fotos, die hier auch das Licht der Welt erblicken wollen, die Integrierung dieser wird aber sicher bis nächste Woche dauern.

Anschliessend hätt ich dann noch paar Ostsee-Urlaub-Bilder ... und dann erstmal keine konkreten Ideen, wie es mit diesem Blog weiter gehen soll. Weiter schreiben? Allgemein? Zu konkreten Themen?
Spass hab ich daran, definitiv. Aber vielleicht ist es besser, einen grossen Cut zu machen und zu sagen, dass ich wieder starte, wenn ich wieder ein "Abenteuer" erlebe - bevor der Blog hier irgendwann einfach nicht mehr genug Aufmerksamkeit von mir und Euch bekommt und langsam stirbt. Das wär wohl traurig.
Vielleicht bekomm ich ja auch ein wenig Feedback von Euch.

Mal sehen, die Zeit wirds sicher zeigen.

222. Die letzten Kilometer (26.09.2011)

Eintrag 222: Die letzten Kilometer

Angekommen in Frankfurt dauerte es dann auch nicht lange, bis meine freundliche Abholerin mich auf dem stressigen Bahnhofsparkplatz aufgabelte und nach kurzer Seitenstrassensuche erstmal zum Erzählen zwang!

Nach ein paar Stunden Spaziergang wirds dann aber doch Zeit, die Stadt zu verlassen.
Der Plan für ein weiteres Abenteuer, bevor das heimische Bett erreicht wird, steht ja auch schon:
Zusammen nach Würzburg fahren, dort im Auto auf nem x-beliebigen Parkplatz übernachten, bevor ich dann früh am Morgen mein Diplom aus meiner FH abholen kann. Jetzt hab ich im Bus geschlafen, neben dem Leuchtturm und in 20 verschiedenen, teils gemütlichen, teils ungemütlichen Betten - einmal mehr oder weniger nicht im eigenen Bett, sondern mit Decken und Schlafsäcken ausgerüstet im Auto übernachten werd ich auch noch überleben.

Früh um 09.00 Uhr zelebrieren wir dann die Ankunft in der FH.
Doch blöderweise hab ich vergessen, dass das Semester ja erst in ein paar Tagen beginnt, noch sind also Semesterferien. Öffnungszeiten: Dienstag und Donnerstag vormittags. Na super. Heute ist Montag.

Doch man muss Glück haben!
Gerade als wir ankommen, stürmt ein Angestellter der FH aus dem Prüfungsamt, die Tür noch in der Hand, schaut er mich ungläubig an.
"Na wo kommen Sie denn her?"
Mein Jakobsweg-Rucksack und Pilgerstab verwirren ihn wohl.
Aber das hab ich mir nicht nehmen lassen. Ein echter Pilger geht seine Wege nicht ohne seine Ausrüstung!

Also Glück gehabt, nach kurzem Gespräch reingeschlüpft ins Zimmer.
Ich werd zwar erstmal von Sekretärin Nr. 1 angewurmt, ob ich nicht wüsste, wann die
Öffnungszeiten sind, als ich meine Lage erkläre und sag, dass ich nur etwas abholen würde, werd ich aber dann doch dran genommen.
Die zweite Sekretärin kommt auch sofort von ihrem Stuhl auf mich zu, erkundigt sich, woher ich denn komme. "Sind Sie etwa ..?" Jup. Bin ich. Jakobsweg, Spanien. Gestern abend am Flughafen angekommen. Und ja, ich hab meine Compostela(s). Und jetzt hol ich mir meine letzte ab: Mein Diplom.
Die Symphatien hab ich sofort auf meiner Seite, die erste Sekretärin nimmt mich dann dran und händigt mrin mein Diplom aus!

Yes.
Der einzige Pilger der Welt (?) mit seiner 4ten Compostela!

Ein paar Fotos werden noch gemacht, man will den Moment ja schliesslich fest halten, bevors dann doch weiter geht.

Da meine Begleiterin demnächst umziehen wird, gings dann auch noch mal in den IKEA in Würzburg, um potentielle Ausrüstungsgegenstände für ne neue Wohnung zu begutachten, zu planen und schliesslich auch einzukaufen.
Blöderweise hat sich dann der Besuch dort maximiert.
Man glaubt es zwar nicht, aber fast direkt neben uns wurde ein Koffer abgestellt, der niemandem zugeordnet werden konnte. Gepaart mit den Bombendrohungen, die scheinbar in den letzten Monaten (ich hab davon ja fast nix mitbekommen) bei IKEA eingegangen sind, wurde sofort alles abgesperrt, unser Auto natürlich auch. Tja. Gab dann nen Gutschein für Essen im Restaurant (obwohl wir vorher schon zu viel gegessen hatten vorher) - und nem geschenkten Gaul schaut man bekanntlich nicht ..

Abenteuer über Abenteuer erleb ich zur Zeit!
Am frühen Abend komm ich dann aber doch daheim.
Und werde freudig und herzlich begrüsst.
Von der ganzen Familie - und mit Schnitzel Bolognese,
natürlich so viel, dass wir die Reste noch 2 weitere Tage essen können.

Ich bin wieder daheim.

221. Was zaehlt

Eintrag Nummer 221: Was zaehlt


Mittwoch, 28. September 2011

220. Die Zeit zieht vorbei (25.09.2011)

Eintrag Nummer 220: Die Zeit zieht vorbei.


Nun ist es schon 8 Uhr früh, beste Spiderman-Zeit auf Kabel 1, ich sitze mittlerweile schon wieder in einem anderen Bus, da scheinbar alle Busse aus Spanien sich in Burgos getroffen und ihre Insassen kräftig durchgemischt haben.

Nen Luis-De-Funes-Film, nen alten Western mit Ingrid Bergmann (?) hab ich hinter mir, zudem einige Supermärkte an Autobahnen (natürlich alles mti 300 %-Preisaufschlag), zudem hab ich vom sensationellen 3:0-Sieg des FC Bayern mitbekommen.

Gerade geht die Sonne auf, die nächste Pause ist vorbei - und die Fahrer haben "Die Thomas Crown Affäre" eingeschmissen. Endlich mal nen Film, den ich auch kenn. Erinnert mich jetzt wieder an die Kathedrale - aber lassen wir das.

Na gut. TV schauen.

Im Bus lern ich dann noch Maxi aus Sesslach (das ist bei Coburg, ca 25-30 Kilometer von mir entfernt wohnend) kennen. Er löst den Würzburger ab, der bis dahin die mir am nächsten wohnende Bekanntschaft in Spanien war.

Und nach und nach .. trudelt der Bus ein.

Punkt 19.45 Uhr.
Ich komme in Frankfurt am Hauptbahnhof an.
Ich bin daheim. Naja, so gut wie.

219. Steig ein

Eintrag 219: Steig ein

Tja. Na gut.
Neben dem Sparks-Buch lag er dann doch noch.
Eieieiei. Das hätte ziemlich in die Hose gehen können.
Richtig schlecht und leichtsinnig von mir gemacht.
Doch es ist ja glücklicherweise noch mal gut ausgegangen.

Also schnell noch ne kleine Pizza (endlich mal bezahlbar, ne normal-große Margherita hat nämlich in nem normalen Restaurant gleich mal 16 Euro gekostet!) probieren (genau solche gabs früher auf meinem Pausenhof!), die man echt essen konnte.
Nun aber doch zum Bus.

Nach allerlei Chaos gehts diesmal pünklich um 12.00 Uhr los - und jetzt, wo der Bus doch schon mal fährt, ist das doch schon die halbe Miete.

Nach 2,5 Stunden gibts dann auch die erste 1-stündige Pause, natürlich direkt vor einem Restaurant. Würd mich nicht wundern, wenn die Busfahrer auch dort essen und so ungefähr nix für ihr Essen bezahlen.

218. This is how i feel

Eintrag Nummer 218: This is how i feel ...


Dienstag, 27. September 2011

217. Die Reise beginnt (24.09.2011)

Eintrag Nummer 217: Die Reise beginnt

09.00 Uhr.
Das letzte Mal aus der Herberge auschecken.
Jetzt gehts also los, in knapp 48 Stunden komm ich in Frankfurt an, der Rest der Reise ist dann kein Problem mehr.

30 Stunden Busfahrt sollens also werden.
So lang bin ich, glaub ich, noch nie gereist.

Da ich zu früh am Busbahnhof bin, setz ich mich noch mal hin und überlege, wie ich mich vorbereiten kann.
Ein Baguette hab ich dabei, Kekse, Bonbos - dazu 2,5 Liter Orangensaftschorle und 2 Bierdosen. Hab mir gedacht, dass ich das ruhig ausnutzen kann, dass Bier mich oft mal müde macht. Dazu nur 5 Stunden Schlaf in dieser Nacht bekommen, ich hoff wirklich, dass ich einiges von der Busfahrt einfach verschlafe.

Was aber noch ne Idee wäre: Ein Buch!
Gestern hab ich in irgendnem Touriladen Süsskinds "Parfüm" und Schlinks "Vorleser" gesehen, nicht so die Brüller - aber wenn ich ein wenig suche, könnt ich ja Glück haben und was Vergleichbares finden, was sich sogar lesen lässt (Obwohl daheim ja schon der neue Andi Eschbach und Hector Teil 5 auf mich wartet!).
Doch in der Buchhanlung am Bahnhof gabs nix Deutsches, die Tourist-Info kann heute kein Englisch und mir Auskunft geben, wo eventuell ne Buchhandlung in der Nähe ist - also muss ich mich dann allein auf machen, um nach "Libras allemagne" (selbst zusammen gebastelt!) zu suchen.
Doch außer nem 13-Euro Nicolas-Sparks-Verschnitt find ich nix, ein weiterer Buchladen zudem 20 Minuten nach ausgeschriebenen Öffnungszeitenbeginn noch immer nicht offen. Pech fürs Geschäft, Pech für mich. Zurück zum Bahnhof.

Vorher erleid ich aber noch den Schock des Monats:
Mein Geldbeutel fehlt plötzlich.
Im Rucksack kann er nicht sein, ich hab ja gerade damit noch bezahlt. In den Hosentaschen ist er aber auch nicht. Er ist weg.
Fuck. Worst Case!
Nicht nur, dass jetzt alles an Geld, alle Ausweise, Geldkarten etc weg sind - auch das Busticket nach Hause ist weg!

Schlimmer gehts nimmer!
Und jetzt?

216. Schnarchen

Eintrag Nummer 216: Schnarchen

Ich bin ja sicher keiner, der sich damit großartig auskennen will.
Aber:

Zeigt mir bitte eine Person, die schnarcht, wenn sie auf dem Bauch schläft!

215. Geisterstunde

Eintrag Nummer 215: Geisterstunde

Nun sind so gut wie alle Lichter hier aus, wenige Minuten vor 12 Uhr, Schließzeit, sind noch die letzten Nachteulen heimgekommen und haben mächtigen Krach gemacht - auch die 2 Nerds, die mich abends vom PC vertrieben haben mit dem Spruch: "Wie istn das hier? Gibts hier nicht diese 30-Minuten-Grenze? Wann kann ich denn an den Computer?" Haben dann gerade 15 Minuten, immer lauter werdend, im Schlafzimmer gekichert und gelacht, bis dann ne Frau durchgedreht ist. Gibs ihnen.

2 Franzosen, die auch vor 20 Minuten heimgekommen sind, kamen gerade wieder raus aus den Schlafzimmern, zuerst jammernd darüeber, dass es zu heiss ist dort, dann, dass es stinkt und anschliessend "les trois tenors" im Schnachstil nachgeahmt. War schon witzig.

Und der Hospitalero (falls ich es noch nicht erklärt hab: Das waren die Personen, die in den Herbergen immer aufgepasst, eingeführt und für Fragen aller Art zur Verfügung gestanden haben) (mnache, oft aus dem Ausland, machen das freiwillig ür Essen, Trinken und nen Schlafplatz, dieser hier kommt aus Spanien und kriegt bestimmt was gezahlt) läuft nun schon das 10te Mal binnen 20 Minuten an mir vorbei und hofft, durch seine Präsenz Ruhe rein bringen zu können.

Die 2 Franzosen indessen haben gemerkt, dass Rumsitzen nicht mehr viel zu bieten hat, nach circa 10 Minuten Quatschen. Und, was umwerfend witzig war ür mich, plötzlich hat das Schnachkonzert wieder so richtig angefangen. Seerobben schnarchen gegen Bären an.

Der Tee wirkt übrigens! Ich bin zwar nicht extrem hellwach, aber müde ist definitiv auch was anderes. Die Nacht kann kommen!

214. Das Gestern ist Geschichte, das Morgen ist noch ein Geheimnis, das Heute ein Geschenk

Eintrag Nummer 214: Das Gestern ist Geschichte, das Morgen ist noch ein Geheimnis, das Heute ist ein Geschenk

23.30 Uhr.
Der letzte Abend, die letzte Nacht in Spanien.
Da mein Bus um 11.30 Uhr startet und um die 30 Stunden fährt, find ich es sinnvoll, heute längstmöglich wach zu bleiben - damit ich dann morgen und übermorgen möglichst viel von meiner Heimreise verschlafe.

Da mir allerdings schon jetzt langsam die Augen zu fallen, muss ich mir echt was einfallen lassen.

Schritt 1: Paar SMS in die Heimat schicken, damit ich kreativen Input habe - und anschilessend vielleicht ien paar Ideen für den Blog oder eben allgemein etwas zum Nachdenken

Schritt 2: Ein Experiment: 1 Teebeutel + kaltes Wasser. Wenn das Teein sich darin ausbreitet, müsste es mich ja wach halten. Erster Eindruck: es riecht nach Tee. Abwarten - erst mal ein wenig ziehen lassen! :)

Schritt 3: Alles an ToDos rausholen und abarbeiten. Lets Go.

Relativ weit oben steht aber: "Heutiger Blogeintrag",
also mach ich das doch jetzt hier noch fertig.
Vielleicht ein wenig kürzer als normal:

- Mein Bart ist wieder auf Normallänge! (Natürlich hab ich, im Vorher-Nachher-Style, viele Fotos bei dieser zauberhaften Kristallkugel-Verwandlung gemacht!)

- Der Tee ist nun getrunken. Geschmeckt hat er nicht, war ja alerdings aber auch keine gute Teesorte. Vieleicht probier ich später noch einen aus.

- Hab heute ne E-Mail bekommen, in der stand, dass ich ein guter Küsser bin! Yeah!

- Andi und Gerd haben sich auch schon gemeldet, auf meine Mail geantwortet. Find ich super! Oktoberfest-Treffen steht allerdings auf wackligen Beinen.

- Ich gebs zu: Die Kuss-E-Mail war von Andi! Und der Kuss war auf die Wange. Jetzt schuldet er mir aber einen. Schöne Grüße an dieser Stelle an alle, die Spaß verstehen, Andis Ehefrau, meine Familie und Verwandtschaft und alle, die mal von mir geküsst werden wollen :P

Sonntag, 25. September 2011

213. Und Grossvater sagt ...

Eintrag Nummer 213: Und Grossvater sagt ...

Aus gegebenen Anlass wird heute mal das Thema "Grossvater" gefeiert!






212. Should I go or should I stay?

Eintrag 212: Should I go or should I stay?




211. The Final Countdown (23.09.2011)

Eintrag Nummer 211: The Final Countdown

Mein letzter Tag in Spanien ist also angebrochen, morgen beginn ich die Fahrt ins kalte Deutschland.

Heute setz ich mich vormittags erstmal in ein Cafe, um hier zu schreiben und zu beobachten. Bei einem Kakao! Daheim kauf ich mir auch erstmal ein Riesen Fass Kako-Pulver! Super wird das! Frueher hab ich irgendwann auch mal viel Kakao getrunken, jetzt bin ich aber eher wieder drauf gekommen, weil alle in ihren Pausen so viel Kaffee trinken, ich aber eben nicht - zudem ist der Tee meistens Schwarztee, der nicht schmeckt. Da ist Kakao ne richtig gute Alternative.



Sicher, Santiago ist ne Touristenstadt.
Doch ich glaub fast, in den Cafes sitzten trotzdem den ganzen Tag ueber 80-90 % Spanier. Eigentlich muesste schon dieser Konsum das Land sowas von finanzieren. Vielleicht sparen die Spanier aber massiv an anderen Ecken, dass das dann doch nicht klappt.

Immer wieder witzig: Dieses "Alo" von den Spaniern. Wenn die das sagen, meinen sie die Abkuerzung von "Hasta luego" (evtl falsch geschrieben), was auf deutsch so viel bedeutet wie "bis dann". Hoert sich aber eben wie ein deutsches "Hallo" an, was ja genau das Gegenteil bedeutet. Die Deutschen, die das noch nicht kapiert haben, schauen deswegen regelmaessig ein wenig verwirrt aus der Waesche :)

Nen grossen Rundgang durch Santiago lass ich mir auch nicht nehmen heute. Durch circa 30 Souvenirlaeden schlieich ich - und ungelogen, nur 1 Verkaeuferin sieht nicht traurig aus.
Und fast schon deswegen will ich bei ihr irgendetwas kaufen - finde dann aber eben doch nichts, was nicht total ueberteuert oder purer Kitsch ist. Oder beides.

Die Traurigkeit verfliegt dann aber doch schnell, als ich ein lachendes Gesicht auf der Strasse treffe. Irgendwie ansteckend, dieses Lachen, warum auch immer.

Witzig auch: Auf dem Rueckweg zur Herberge muss ich den Camino praktisch zurueck gehen, gerade ankommende Pilger laufen mir also quasi entgegen. Auch ein Maedel, gut gelaunt. Und gerade, als sie an mir vorbei laeuft, am Anfang der letzten Steigung Richtung Kathedrale, beginnt sie eine Melodie zu summen. Ich erkennen sie sofort.
Die Titelmelodie zu dem die Treppen herauf stuermenden Rocky Balboa.
Nen guten Einfall hatte das Maedel da!




Kurz bevor ich Spanien nun morgen verlasse, finde ich auch noch raus, was Pommes heisst auf Spanisch! Und geniesse sie gleich in mehreren Kneipen. Besonderheit: Man isst sie hier in Spanien zwar auch rot-weiss, aber nicht mit Mayo, sondern mit ner Ketchup-Tzaziki-Mischung. Und es schmeckt!

PS: Glueckwunsch nach Hause an die Backenbeisserin!

210. Die letzten Tage brechen an

Eintrag Nummer 210: Die letzten Tage brechen an

Heute hab ich mir also mein Heimfahrtticket gekauft.
Meine Optionen waren im Endeffekt:

Moeglichkeit 1:
Morgen um 23.15 Uhr nach Bilbao mit dem Bus. Kostet 53 Euro. 08 Uhr frueh bin ich dort. Vllt kann ich im Bus schlafen, wer weiss. In Bilbao muss ich dann 2 Maedels treffen, die ne Mitfahrgelegenheit anbieten. Gehen wir mal davon aus, dass sie mich am Bahnhof abholen, das waer gut. Wie sie drauf sind, wissen wir nicht. Ob sie deutsch sind, weiss ich auch nicht so recht. Dann fahren wir 1600km zusammen. Sagen wir mal 15 Stunden, ka, was es fuern Auto ist, wieviel Platz, ob wer muede ist, ob ich auch fahren soll, wieviele Pausen etc. Benzingeld bekommen sie 80 Euro. Dann bin ich in Nuernberg. Fuer weitere 10 Euro bin ich in Bamberg. Gepaeck: Kein Problem. Viel Orga-Aufwand, Schriftverkehr, Kommunikation, Maedels.
Kurz:
23.15 Uhr Start, 10h nach Bilbao, mit Drum und Dran 20h nach Nuernberg, 2h nach Bamberg. 10h+20h+2h = 32h, 53+80+10=143 Euro Kosten
Aufwand: Hoch

Moeglichkeit 2:
Samstag, 11.30 Uhr, hier in Santiago in den Bus einsteigen und 30h nach Frankfurt fahren. Kosten: 165 Euro. Gepaeck: Kein Problem. Auch: Keine weitere Organotwendigkeit. Von Frankfurt mit Zug evtl mit WE-Ticket noch oder jmd holt mich ab.
Kurz: 11.30 Uhr Start, 30h+Zugfahrt von einigen Stunden, 165+40=205 Euro
Aufwand: Minimal

Moeglichkeit 3:
Mit Bus nach Madrid, kostet 43 Euro, 12h Fahrt. Dort FH finden. Von dort dann am Montag oder Dienstag fuer knapp 60-70 Euro fliegen, nach Frankfurt. Check-In + Flug + Warten = 4h. In Frankfurt dann mit Dtl-Ticket weg oder abholen lassen. Evtl kann ich meinen Pilgerstab nicht mitnehmen, mit Gepaeckbestimmungen koennt ich auch Probleme bekommen, weils zu schwer ist, was ich hier mit mir rumtrage. Schwer einzuschaetzen alles.
Kurz: 12h+4h=16h, 43+60-70=ca. 110 Euro
Aufwand: Relativ hoch

Und nochmal in der Uebersicht:
1: 32h - 143 Euro - Hoher OrgaAufwand
2: 30h+X - 205 Euro - Minimaler OrgaAufwand
3: 16h - 110 Euro - Relativ hoher OrgaAufwand



So war das. Ja. Und ich hab mich fuer Nummer 2 entschieden.
Nummer 1 war einfach mit viel Aufwand verbunden, zudem kann man so einer Mitfahrgelegenheit im Durchschnitt eben auch nicht 100 % vertrauen,
Nummer 2 war zwar die teuerste Variante - aber ich wusste sicher, dass alles genauso klappen wuerde und ich dann daheim bin,
Nummer 3 war mit vielem Rumkurve verbunden und am Ende vielleicht dem Zuruecklassen meines Pilgerstabs, der mir irgendwie ans Herz gewachsen ist.



Tja.

Uebermorgen beginnt nun die Heimreise, ich versuch jetzt auch mal, diesen Blog so schnell wie moeglich zum Abschluss zu bringen. Ich hab zwar sehr viel Spass daran, hier so viel zu schreiben, aber wer weiss, ob Ihr auch so viel Spass daran habt, diese Romane mit zu verfolgen.

In ein paar Souvenirshops war ich heute noch mal - ausser in dem Einen mit der Schrei-Wein-Bet-Vorgeschichte. Irgendwie bin ich wohl aber nicht so der Tourismustyp, mit dem ganzen Souvenirzeug kann ich nicht viel anfangen.

209: Das Pilgerdasein (22.09.2011)

Eintrag Nummer 209: Das Pilgerdasein

Ich kann mir nicht helfen.
Ich finde es komisch, wenn ich jemanden sehe, der gerade seinen Pilgerstab in der rechten Hand haelt, in seinen Wanderschuhen eine gute Figur macht, einen schweren Rucksack auf dem Ruecken tragt, ein Cap auf dem Kopf - und eine Kippe in der rechten Hand.

Es kommt mir in dem Moment irgendwie so falsch, so widerspruechlich vor.

Wahrscheinlich ist es das aber gar nicht. Keine Ahnung.
Jeder geht eben seinen Weg anders, die optimale Begruendung fuer Alles.

Das hier kein Alkohol getrunken wuerde, hab ich von niemandem gehoert, wahrscheinlich will jeder hier einfach den spanischen Wein probieren.
Und zur Geselligkeit gehoert manchmal eben auch Alkohol dazu.

Witzigerweise hab ich allerdings gehort, dass Sex nicht auf den Jakobsweg gehort. Fand ich in den Moment ne kuriose Aussage, aber man koennte schon mal drueber nachdenken, ob da was dran ist, ob so eine "Regel" Sinn hat.

Ja, denken wir mal alle drueber nach.

208. And I walk

Eintrag Nummer 208: And I walk



207. Sammelsurium VIII

Eintrag Nummer 207: Sammelsurium VIII

Wieder einmal kurze Anekdoten:

- Das Internet verraet: Meine Heimkehr wird teuer. Selbst schuld!

- Die akademische Freiheit sollte jeder geniessen, der sie hat.

- "Vergiss Osten, wo Du bist, geht die Sonne auf!"

- Frauen mit Muetzen sind schon richtig cool!

- Auffaellig viele "Alte" (sagen wir mal 30-45 Jahre, in dem Bezug ist das alt) sind hier in Santiago gerade dabei, ihren Fuehrerschein zu machen. Wenn man das mit der Armut, den fehlenden Autos auf dem Land, dem selbstverstaendlichen Zuruecklegen von vielen Kilometern zu Fuss kombiniert, koennte man raten, dass diese Personen gerade vom Land in die Stadt gezogen sind und den Fuehrerschein nun nachholen. Eine Art von Erwachsenenbildung also!

- Das komplette spanische TV-Programm, das ich bisher mitbekommen hab, ist sowas von Muell! Wir in Deutschland wissen manchmal gar nicht, was wir an ARD, ZDF und ARTE haben. Extremst verbloedend, egal ob Reportage, Soap oder Sportkanal. Nicht zum Aushalten!

206. Hungry Eyes

Eintrag 206: Hungry Eyes

Ich glaub, ich bin ein Augenfetischist.
Ich sehe hier so viele Augen, die die wildesten Geschichten erzaehlen!

Ueber den Weg. Ueber ihre Fragen und Antworten.
Entscheidungen. Heimat und Heimkehr. Wut.

Hungrige Augen.
Suchende Augen.

Vermutlich koennte ich ganze Buecher voll schreiben mit Geschichten ueber Personen und ihre Augen. Sie interpretieren, Thesen aufstellen, mit der Koerpersprache, Gestik, Mimik vergleichen.

Ich glaub, ich muss es demnaechst mal drauf anlegen und jemandem "seine" Geschichten aus den Augen erzaehlen - und dann erfahren, ob ich mir das Alles nur einbilde oder ob die Augen wirklich ein wenig zu mir sprechen.

205. Gedanken, nach Vorne gerichtet

Eintrag Nummer 205: Gedanken, nach Vorne gerichtet

Ja. Ab jetzt faengt die Zeit nach dem Jakobsweg an.
Sobald ich hier diesen Platz verlasse, hat der Heimweg begonnen.
Sicher, er wird nicht nur ein paar Stunden dauern.
Wer flexibel (frei) sein will, muss Opfer bringen.
Aufwand, Nerven, wahrscheinlich auch viel Geld.

Doch, ja. Ab jetzt startet die Heimreise.
Auf den Bus warten, der mich nach Santiago bringt.
Etwas fix machen, wie ich nach Deutschland komme.
Und dann ist Deutschland auch nicht gerade klein.

Ich werde noch viel Zeit haben, bis ich dann endlich wieder in meinem Bett schlafe, meinen eigenen PC benutze, ein wunderbares Schnitzel Bolognese mit Nudeln von meiner Mum essen darf. Meine Leute, meine Familie, meine Umgebung wieder sehe.

Dann werde ich nicht mehr um 15 Uhr vor verschlossenen Supermarkttueren stehen, die Wunden an Fuessen und Huefte werden schnell verheilen, ich werde nicht jeden Tag beim Schlafen-Gehen von Spaniern gestoert (und wenn doch, versteh ich die Welt nicht mehr), ich werde nicht mehr bei jedem Fleischkonsum nachfragen muessen, ob Fisch oder Huhn drin ist, nicht mehr taeglich wie ne Sau schwitzen, nicht mehr mit Angst vor der Hundebedrohung durch Doerfer laufen, nicht mehr mit daehmlicher Einwegbettwaesche jeden Tag Tonnen von Muell produzieren, ja.

Und irgendwie wird mir das wohl fehlen.

Noch mehr werden mir wohl andere Dinge fehlen.
Der Strand, das Meer, die Wege, die Aussichten, die Wegweiser, die Betten, in denen man sich ueber Nacht, trotz fehlendem Komfort, wunderbar erholt hat, die Sonne, die taeglich so schoen nie schmerzenden Sonnenbrand angerichtet hat, das Gefuehl, wenn man nach einer Wegstrecke, von der man nicht wusste, ob sie richtig war, weil keine Wegweiser zu sehen sind, endlich wieder die Jakbosmuschel erblickt, das Gefuehl, eine richtig schwere Etappe geschafft zu haben, an der Gipfelspitze angekommen zu sein.
Vor allem aber richtig gute Leute fast jeden Tag kennen zu lernen. Und schaetzen zu lernen. Wildfremde Leute, die ploetzlich ins Leben treten und einem sehr viel geben. Begegnungen, die praegen.

Und die Zeit mit sich selbst. Ja. Auch die wird mir fehlen.
Aber die muss man sich nehmen.

(Das hier waere ein guter letzter Post fuer diesen Blog, ja.
Aber eigentlich hab ich auch noch Lust, meine Heimreise, die ja doch noch ein paar Tage dauern wird, zu dokumentieren! Also .. weiter gehts .. Bis ich dann daheim im Bett liege, bin ich unterwegs!)

Samstag, 24. September 2011

204. Am Ende (21.09.2011)

Eintrag Nummer 205: Am Ende

Und da sitz ich nun.
Das "Heiligtum von Muxia" zu meiner Rechten, links von mir furchendurchzogene Klippen, vor mir der endlose Ozean.

Meine Reise ist wohl zu Ende.

203. Whatever will come. I make it.

Eintrag Nummer 203: Whatever will come. I make it.

Mit der dritten Person am Tisch, einem deutschen Arzt, der mit dem Rad den Camino gefahren ist, quatsch ich ein wenig ueber das Wichtigste fuer ihn: Die mentale Vorbereitung auf den Weg.

Du musst Dir, allgemein vor dem Start, aber auch jeden Tag, Ziele setzen. Und Dir selbst unmissverstaendlich klar machen, dass Du das Ziel erreichen wirst - um jeden Preis, komme, was wolle.
(Ausgenommen natuerlich hoehere Maechte, wirkliche Verletzungen etc.)

Ja, fuer Radfahrer stimmt das wohl.
Als normaler Pilger sollte man sich, aus meiner Sicht, nicht solchen Regeln unterwerfen.

202. Ein etwas komischer Abend

Eintrag Nummer 202: Ein etwas komischer Abend

Ein wenig schade - trotzdem war ich auch erleichtert, dass der Hund nicht mehr aufzufinden war, als ich die Tourist-Info verlasse.

Na gut, Abendessen ohne ihn.
Nudeln mit Sosse und reingeschnittene Wuerstchen. Zuerst sitz ich ein wenig allein herum, anschliessend gesellen sich noch 3 Personen zu mir. Mit Zweien davon hab ich schon in den letzten Tagen immer mal wieder gesprochen - ich kanns allerdings nicht einschaetzen, obs Vater und Tochter sind - oder, was realistischer ist, da sie Polien ist und er (uebrigens aus Velbert kommend - Gruss an die Velbert Allstars & Rocka an dieser Stelle!) ein schlecht Englisch sprechender Deutscher irgendwie so etwas wie ein "Paar". Die Situation ist komisch.

Ein paar Klischees und Vorurteile gehen mir durch den Kopf, doch scheinbar ists nur so ne Art daemliche Verliebtheit von ihm, aus der er gern mehr machen will, sie aber nicht. Er tut mir fast ein wenig leid, wenn da nicht dieser massive Altersunterschied waere..
Als wir alle mit dem Essen fertig sind, wird noch kurz gespuelt und Tisch abgeraeumt, waehrend er mit ihr reden will, sie aber abblockt. Ich red dann aber noch kurz unter 3 Augen mit ihm, er jammert wie ein verliebter Teenie. Ich mach ihm zwar ein wenig Mut, aber dann auch wieder nicht zu viel. Hmpf.

Am naechsten Morgen, als ich erwache, sind beide schon verschwunden. Haben den 06.45 Uhr Bus genommen.

Was wohl aus ihnen geworden ist?

197. Ich fuehl den Schmerz, den Du mit Dir traegst (20.09.2011)

Eintrag Nummer 197: Ich fuehl den Schmerz, den Du mit Dir traegst

Donato formuliert die Zeilen schon sehr gut, ich brauch nur zitieren:


Ich fühl den Schmerz den du mit dir trägst
fühl den Schmerz der dafür sorgt das dein Herz nicht mehr schlägt
Bruder, was auch passiert ich werd nicht mehr gehn
Bis das Licht für dich scheint und dann nicht mehr geht
Ich fühl den Schmerz den du mit dir trägst
fühl den Schmerz der dafür sorgt das dein Herz nicht mehr schlägt
Schwester, was auch passiert ich werd nicht mehr gehn
Bis das Licht für dich scheint und dann nicht mehr geht

201. Eine alte Liebe ist wie ein altes Leben (Dam Dam Dam)

Eintrag Nummer 201: Eine alte Liebe ist wie ein altes Leben (Dam Dam Dam)

Nachdem ich mich, am heutigen Ziel angekommen, in die Herberge eingecheckt und geduscht hab, gings sofort wieder los: Erstmal in die Tourist-Info, meine Compostela Nummer 3 abholen. Dort gibts auch noch kostenloses Internet, das schreit ja foermlich danach, das Onlineleben zu aktualisieren. Und wer sitzt ploetzlich neben mir???



(Um die Spannung aufzubauen und jeden mal selbst darueber nachdenken zu lassen, post ich die Antwort erst nach folgenden, leeren Zeilen ... )







MacGuyver!!
Muhahaha. Ist rein gekommen, in die Tourist-Info, hat ein wenig rumgeschnueffelt, von der Touri-Tante unbemerkt.
Vielleicht hat er mich erkannt, vielleicht auch nicht.
Auf jeden Fall ist er erstmal wieder rausgegangen.
Ob er draussen auf mich warten wird?

200. These Boots are made for Walkin

Eintrag 200: These Boots are made for Walkin

Was einem auf dem Weg in den Sinn kommt,
unglaublich.

199. Die Geschichte von .. ihm

Eintrag Nummer 199: Die Geschichte von .. ihm

Nach circa 20 km komm ich dann in ein Kaff, von den ich schon 1km vor Ankunft weiss, dass es mehr Hunde dort gibt als Einwohner. Auf der Strasse tobt da scheinbar gerade ein erbitterter Hunde-Banden-Krieg.
Lassie tut gut daran, sich nicht dem Kampf zu stellen, als die anderen 4 Hunde ihn verfolgen. Ich hoff in der Situation eigentlich nur, dass Lassie genauso schnell rennen kann wie die anderen, dann hat niemand nen Grund, mich zu bemerken. Doch einer bemerkt mich, laeuft mir durchs Dorf hinterher. Da er nicht bellt und stresst, auch nicht gerade boese aussieht, ist das schon ok.

Auf dem "Marktplatz", wenn man den Begriff bei Kaeffern dieser Groessenordnung ueberhaupt benutzen darf, wartet allerdings auf uns 2 Kumpels noch eine Herausforderung: Ein Baum von einem Baer sitzt genau in der Mitte und beobachtet alles, was vor sich geht (Die Erzaehlung von Hans Soellner ueber Zoellner wuerd jetzt hier ziemlich gut rein passen, aber einerseits versteht das dann die Haelfte der Leute nicht, ist ja bayerisch, andrerseits wuesst ich den Titel nicht - und obs in Youtube zu finden ist, ist auch fraglich). Ob er von mir Zoll will?

Ich, relativ skeptisch dieser Situation gegenueber, versuchs erstmal mit der bisher erfolgreichen Methode: Nicht zu nahe ran und vorbei gehen, dabei kompromisslos vermeindend, den Hund eines weiteren Blickes zu wuerdigen.
Und siehe da: Es klappt.

Nur mein neuer Kumpel wird aufgehalten. Der soll wohl dann doch Wegzoll bezahlen. So ein fieser Fettsack! Laesst der einfach meinen Kumpel nicht vorbei. Trotzdem bin ich erstmal froh daruber, dass ich vorbei gekommen bin - es kann weiter gehen.

Und ploetzlich, 1km spaeter, taucht vor mir wieder mein Kumpel auf! Kommend aus einem Waldweg von rechts, muss er wohl Gefallen am Gedanken gefunden haben, mich ein wenig zu begleiten.
Bei so viel Einfallsreichtum hat er erstmal nen Namen verdient, einen wuerdigen! Und was wuerde hier wohl besser passen als ...

MacGuyver!
:)

Fast 10km folgt er mir dann, lenkt mich von der (vielleicht haertesten, subjektiv eingeschaetzt) Strecke und sogar davon ab, dass ich mehrere Fifty-Fifty-Weg-Entscheidungen hab (die ich gluecklicherweise zu 95 % richtig entscheide), dazu davon, dass ich, da heute auf der kompletten Strecke keine Bar, kein Cafe oder nichtmal ein Supermarkt zu finden war, gezwungen bin, meine letzte Dose Bier zu trinken, damit ich nicht verdurste. Guter MacGuyver.

Als ich dann allerdings an einem wunderbaren Strand ankomme, weiss ich, dass mein Ziel langsam in greifbare Naehe kommt - vielleicht waers sinnvoller fuer Macguyver, jetzt doch den Heimweg anzutreten?
Doch es ist kein Durchkommen zu ihm (er ist halt nicht so gut erzogen wie Sumo :) ).

Na super. Vom Regen in die Traufe also. In die Herberge kann ich ihn nicht mitnehmen, ich seh ihn schon jetzt juchzen und jaulen, jammern und bellen. Eieiei, was hab ich bloss getan?

Doch wie so oft in Spanien loesen sich Probleme einfach von selbst.
Genau als ich das Ortsschild von Muxia passiere, kommt uns beiden ein Paar mit Hund entgegen. Und ich bin natuerlich sofort sowas von abgemeldet. 1 Minute spaeter ist MacGuyver nicht mehr zu sehen.

Machs gut, Amigo.
Du warst ein guter Wegbegleiter!

198. Zum Abschluss ein harter Tag

Eintrag Nummer 198: Zum Abschluss ein harter Tag

Also dann.
Auf in meinen wohl vorerst letzten Pilgertag.
Knappe 30km sollens werden. Mein Pilgerfuehrer hat diese Etappe leider nicht beschrieben, weswegen ich in der Tourist-Info kurz reinschaue und 1 mit halb-leerer Tintenpatrone gedrucktes Din A4 Blatt, auf dem man nix erkennen kann, bekomme. Faengt ja gut an. Wenigstens den Startpunkt in Finisterre kann ich erkennen, dann muss ich mich wohl oder uebel heute an den Pfeilen und Muscheln entlang hangeln.

Schon nach kurzer Zeit faellt mir auf, dass ich hier so komplett allein auf der Strecke bin. Genau diese Atmosphaere sollte, laut Pilgerfuehrer, ja auf dem Weg nach Finisterre schon zu finden sein, allerdings ist auch dieser Weg im Endeffekt schon von zu vielen Pilgern bevoelkert. Doch heute bin ich allein. Und bis kurz vor meinem Ziel treff ich auch wirklich auf keinen einzigen Pilger, der in meine Richtung laeuft, nur eine Hand voll Pilger kommen mir entgegen.

Die Kaeffer sind heute, ausgenommen der Hunde, die sich zwar immer mal wieder bellend zu Worte melden, relativ schnell aber aufgeben, wenn man sie ignoriert, wie ausgestorben.
Am lautesten neben den mal wieder Spass am Jagen habenden Spaniern sind noch die bloeckenden Esel, manchmal allerdings vermischen sich diese eher tristen Situationen mit Kindern, die "Senior! Hola! Senior!" rufen und dann kichernd wieder in der Haustuer verschwinden. Ich glaube, wenn solche Kinder (2 suesse Maedels in dem Fall) noch existieren, sie die Pilger wie etwas "Besonderes" behandeln, indem sie ueber sie lachen, ist es wirklich noch kein touristisch integrierter Pilgerweg.







Nach und nach merk ich aber schon, dass der Tag heute hart zu werden scheint. Ich komme heut nur sehr langsam voran, das merk ich nicht nur an den Doerfern, die lediglich in Zeitlupe vorbei zu ziehen scheinen, sondern auch anhand der schlurfenden Beine. So ganz ohne Mitpilger fehlt irgendwie auch irgendetwas.

Ich lenk mich ein wenig ab, denke ueber einen moeglichen Sinn der Steinhaufen auf den Wegweisern nach, komme aber nicht wirklich zu einem Ergebnis.
Kennt den Sinn irgendjemand?

196. Freiheit - ist das Einzige, was zaehlt

Eintrag Nummer 196: Freiheit - ist das Einzige, was zaehlt

Aus meiner Sicht eine der negativsten Sachen des Jakobswegs:

So ungefaehr alle wollen so ungefaehr die komplette Zeit frei sein!
Zu Planen, mit anderen zusammen, ist nicht schaffbar.

Ja, schon: Freiheit und so. Vielleicht lass ich sogar "Urlaub" als Argument gelten.

Aber wenn es nicht mal moeglich ist, eine Aussage ueber die naehere Zukunft einzuhalten (oder manchmal ueberhaupt zu machen), ist man dann hier auf dem Jakobsweg, dieser Reise zu sich selbst vielleicht ein wenig zu weit bei sich angekommen und ein wenig zu weit weg von den Mitmenschen?

Was weiss ich.
Jeder geht den Weg anders.

195. Vorsicht ist geboten

Eintrag Nummer 195: Vorsicht ist geboten

Gerade einen Tipp bekommen:

Von Finisterre nach Muxia gibts, vor allem in den kleinen Doerfern, akute Hundegefahr.
Bedrohungen, angsteinfloessende, klaeffende, bellende, zaehnefletschende Viecher ueberall.

Kann das gefaehrlich werden?


oder doch eher ...

194. Sammelsurium VII

Eintrag Nummer 194: Sammelsurium VII

Bizniz as usual:

- Heute und gestern getroffen: 70-jaehriger Typ aus Oesterreich, ist wirklich von dort bis hier her gelaufen. Die Zeit hat er, ist in Pension, das Geld auch, hat er sich zurueck gelegt. Daheim hat er sich fuer diesen Trip Profiwanderschuhe gekauft, der Verkaeufert hat gemeint, dass er damit garantiert 3000km laufen kann. Nach 2100 Kilometern waren sie aber kaputt, also hat er sie nach Hause geschickt, sich neue gekauft und seine Frau daheim hat tatsachelich das Geld zurueck bekommen. Zudem hat er gerade angerufen, von Santiago aus, daheim beim Pfarrer in der kleinen Gemeinde - der hat dann, wie ausgemacht und auch zur Info bzw. zum Aufatmen aller Dorfbewohner die Kirchturmgloecke fuer ihn gelautet, waehrned er am Telefon war. War bestimmt ein wunderbarer Moment fuer ihn!


- Auch auf dem Camino gibts dunkle Seiten, boese Menschen. Mehr dazu irgendwann, wenn ich weiss, wie ichs formulier - oder nie. Trotzdem sollte das erwaehnt werden.

- Es gibt Tage, an denen man einfach die Wegweiser nicht findet! Ist wohl so ne Art Betriebsblindheit. Suchen, nix Finden, Pilgerfuehrer aufschlagen und dort schauen, obs nun rechts, links oder gerade aus geht, wieder Aufschauen, um vielleicht nen Strassennamen oder Aehnliches zu finden - und endlich den grossen Wegweiser, der direkt vor der Nase steht, finden. Eieiei.



- Heute von Louis der Satz: "Yesterday was the final game in basketball between France and Spain. Of course, Spain wins!" Hm. Die Spanier sind in wirklich vielen Sportarten gut. Zeit, 2012, zumindest im Fussball, diese Aera zu beenden!

- Endlich hab ich Erfahrungwerte: Heute nen Deutschen getroffen, der mit Rad von Deutschland nach Finisterre gefahren ist. Seine Aussage: 40-60 km schafft er relativ gut, 85km am Tag war sein Maximum. Waere auch mal ne Herausforderung, so ne Radtour. Mit dem Camino hat das dann aber eigentlich nix mehr zu tun.

193. Montag - Der vorletzte Schritt (19.09.2011)

Eintrag Nummer 193: Der vorletzte Schritt

Heute sollens also wirklich 36,2km bis nach Finisterre werden.
Die erste Strecke ist sogar 20km lang, es wird gewarnt, dass es hier keine Brunnen gibt und man sich selbst ausruesten muss mit Proviant.

Ich starte mal wieder als so gut wie Letzter um 08.00 Uhr.

Am Weg zum "Heiligtum von Muxia", an einer Hochofenfabrik und spaeter diversen Kirchen, Steinkreuzen und Aussichtspunkten vorbei, erreiche ich um knapp 15.00 Uhr mein Ziel.

Da ich alleridngs noch nicht weiss, wie es in den naechsten Tagen bei mir weiter geht, fuert mich mein weiterer Weg erstmal ins Internet-Cafe, Mails checken.

Ergebnis: Ich hab noch ein paar Tage Zeit, kein Stress also.
Erstmal einchecken. Duschen. Und dann weiterschauen.

(Und noch kurz: Glueckwunsch & Alles Gute an Tim & Nicole. Das wird gefeiert heute, am Kap!)

192. False Friends - I laugh it

Eintrag Nummer 192: False Friends - I laugh it

Mitzubekommen, wie andere Englisch zu sprechen versuchen, die es so gar nicht drauf haben, ist ne fuerchterlich lustige Sache!

Der Hoehepunkte heute in meiner Herberge beim Schlafen gehen:

"I hope, in Finisterre i become a fish!"

Schon zu diesem Zeitpunkt kam leises Lachen vom anderen Ende des Raumes, ich selbst musste auch kraeftig grinsen.

Als er dann aber nachfragen wollte, wem das Handy gehorte, das gerade gepiepst hat - und das mit einem "Its yours!?!!, das dann mehrere Male wiederholt hat, anschliessend switchte zu einem "its your handy?", aber nur ein "my what?" zurueck bekam, darauf allerdings dann mit Drehen am Lautstaerkepegel reagierte und nicht verstand, dass sich "Handy" zwar englisch anhoert, aber ne rein deutsche Wortneuschoepfung ist (auf englisch: Mobile Phone), war bei mehreren Personen im Raum unmoeglich daran zu denken, leise zu sein.

Der deutsche Typ, der nicht kapiert hatte, dass das Lachen ihm galt, warf dem verwirrten Spanier noch ein (fuer ihn nicht verstehbares) "Brauchst deine schlechte Laune ja nicht an mir auslassen!" hin, bevor wir uns dann doch alle schlafen legten. Oder uns aufgrund des Kicherns immer noch beruhigen mussten und den Bauch hielten.

191. Beziehungen und ihre Zukunft

Eintrag Nummer 191: Beziehungen und ihre Zukunft

Weils irgendwie gerade zum letzten Eintrag passt, aus ner Erzaehlung:

Er zu ihm: "In ein paar Tagen kommt dann meine Frau auch nach Spanien. Bis dahin hab ich ueber unsere Zukunft entschieden."
(Ungefaehr so)

Was - und ob das was heisst, darf jeder fuer sich selbst entscheiden.

Ich glaube, viele Leute sind hier auf dem Jakobsweg wegen Problemen mit ihrem Partner.

Freitag, 23. September 2011

190. Die meisten Probleme der Menschen

Eintrag Nummer 190: Die meisten Probleme der Menschen

Naja.
Im Endeffekt ist das jetzt keine grossartige Weisheit.
Im Gegenteil, es ist so simpel, dass jedes Kind Dir schon etwas darueber erzaehlen koennte.
Doch auf der anderen Seite haben trotzdem so viele Menschen mit dieser einfache Sache Probleme. Also ists nen Eintrag wert.

Menschen haben Probleme. Mit anderen Menschen. Ja.
In der Beziehung. In der Familie. Auf der Arbeit. Im Studium. In der Schule. Im Freundeskreis.
Ueberall Erwartungen. Anforderungen. Erfordernisse. Pflichten. Versprechen. Selbstverstanedlichkeiten. Und noch vieles andere.

Und was ist der einfachste Weg, diese "Probleme" zu loesen?

Kommunizieren!

Kommunizieren, verdammt!

Reden, schreiben. SMS, Briefe, E-Mails, Zettel, Nachrichten.
Vollkommen egal.

Doch nur wer ueber ein Problem reden kann, es subjektiv und auf die beteiligten Personen zu geschnitten, analysieren kann, der kann es auch loesen!

Frueher wurde eine zerruetette Ehe einfach ignoriert, nebeneniander hergelebt. Gestern wurde geschieden, notfalls mehrere Male. Vielleicht sind Menschen irgendwann mal soweit, egal ob in Beziehungen oder sonst wo, Probleme geloest zu bekommen. Gemeinsam darueber zu reden. Wege, Kompromisse zu finden.

Noch sind wir es nicht.

Das merkt man auf dem Camino, das erfahert man durch viele Erzaehlungen auf dem Camino - und man weiss es von daheim.

Denn wir erwarten zu viel, von unserem Leben zu zweit,
denn so wie’s scheint sind wir gar nicht bereit

189. Sammelsurium IV

Eintrag Nummer 189: Sammelsurium IV

Es ist mal wieder an der Zeit, ein paar unzusammenhaengende Gedanken los zu werden:

- Als ich am Mittwoch das erste mal abends am Leuchtturm stand, ist anschliessend ueber 2 Stunden ein Helikopter ueber die Bucht geflogen, darueber hinaus waren 2 Rettungsboote im Wasser. Wars nur ne Uebung? Aber so lange? Oder ist jemand bis zum Ende des Jakobswegs gelaufen, hatte Fragen, Probleme etc. mitgebracht (und diese vielleiht nicht loesen konnen?) - und hat dann am Leuchtthrum eine Entscheidung getroffen?

- Klingt zwar nicht gerade metrosexuell, aber .. Vermisst Ihr mich?

- An diesen witztigen Voltaren-, Hirschtalg-, etc- und Geruch von anderen schmerzenlindeneren und wundheilenden Salben ueberall in der Herbergen hab ich mich ja schnell gewohnt. Von Mittel zu Mittel gibts da unterschiedliche Gerueche. Unfassbare Artenvielfalt!

- Nebenbei hatte ich ja auch noch die Idee, neben meinem Blog hier, mir vielleicht die Zeit zu nehmen, zumindest wenn ich Ideen hab, um auf dem Jakobsweg mal wieder nen neuen Text zu schreiben. Die ersten Ideen sind nun da, mal sehen, wies damit weiter geht!

(An dieser Stelle: Erinnerung fuer mich: "Faces of Camino")

188. We are the Champions

Eintrag Nummer 188: We are the Champions

Och Mann.
Der FC Bayern, aber auch Fortuna Duesseldorf, meine 2 Vereine, spielen, seitdem ich von daheim weg bin, sowas von souveraen auf!

Bayern Platz 1 in der Bundesliga,
Fortuna Platz 2. Wenn auch in der 2. Liga.

Und das bestimmt alles nur, weil ich nichts mehr live, nicht mal mehr die Zusammenfassung sehen kann!

Verflixt und zugenaeht!

Vielleicht sollte ich wirklich laenger hier bleiben?

Natuerlich rein aus sportlichen Gruenden.

187. Ich liefer Medizin, dies in Apotheken nicht gibt

Eintrag Nummer 187: Ich liefer Medizin, dies in Apotheken nicht gibt

Ich sags Euch.
Doktor moecht ich nicht werden.
Sicherlich bekommt man da Geschichten mit, wundersame Geschichten ueber Personen, die totkrank sind, aber einfach nicht sterben wollen. Aus irgendeinem subjektiven Grund, wegen Familie, neu gekauftem Hof, um den man sich kuemmern muss oder anderen "Aufgaben", die einfach erledigt werden muessen.
Und es, weiss Gott wie, aus irgendeinem Grund dann jeder Prognose und Wahrscheinlichkeit zum Trotz gelingt, sogar nach kurzer Zeit, den Patienten kerngesund wieder nach Hause zu schicken.
Ja, das grenzt schon an Wunder - und jeder, der dabei ist, nimmt sehr viel fuer sein Leben daraus mit.

Aber es gibt eben natuerlich auch die andere Seite. Die dunkle. So viele Schicksale, bei denen selbst die erfahrensten Aerzte nur noch den Kopf schuetteln koennen und erstmal ne Pause brauchen, weil es trotz so vieler Erfahrung einfach immer noch sehr nahe geht. Schicksale von Menschen, die nicht zum Arzt gehen, obwohl sie Beschwerden haben, man sie haette retten koennen, wenn rechtzeitig gehandelt worden waere - aber es einfach schon zu spaet war, als der Arzt dann von den Symptonen erfahren hat. (Draus gelernt: Leute, die aus Scham nicht zum Dok gehen, bereuen dies irgendwann - dann ists aber zu spaet)

Oder auch Schicksale von Kindern, Jugendilchen, jungen Erwachsenen, die praktisch ueber Nacht erfahren, dass sie da ein Problem haben. Und dieses Problem laesst diese Person noch maximal wenige Monate leben. Oder ne Ueberlebenswahrscheinlichkeit bei ner Operation von 5 %.

Das nimmt schon mit, wenn man nur davon erzaehlt bekommt.
Ich wuerde sowas in meinem Alltag nicht mitbekommen wollen.

Vorsorge, Leute, Vorsorge Vor allem DU!
Und komm mir jetzt nicht mit Ausreden!

186. Walk this way

Eintrag Nummer 186: Walk this way

Witztig ists schon.
Da stehen sie wirklich teilweise noch vor 6 Uhr auf, also fast 3 Stunden vor mir, machen dann aber ewig Fruehstueck, laufen extrem langsam und kehren bei jeder Moeglichkeit zu einer Pause ein, dass es fast unmoeglich ist, sie nicht zu ueberholen.

Nen Kakao trink ich heute auch auf der Strecke, aber eigentlich eher, um mit dem Oesterreicher von gestern nochmal ins Gespraech zu kommen. Zusammen an den Leuten vorbei zu ziehen macht doch auch mehr Spass.

Na, angehender Arzt aus Wien, was haste zu erzaehlen?

185. Der heutige Tag: A little run

Eintrag Nummer 185: Der heutige Tag: A little run

Um 08.30 Uhr startend gings dann heute wirklich mal an eine sportliche Etappe. Knapp 35 km sollten geschafft werden, von Negreira ueber Vilaserio und Santa Marina nach Olveiroa, von wo aus es dann am naechsten Tag weitere 36,2 km nach Finistere sein wuerden. Hoert sich nach nem Plan an - 3 Tage fuer 93,5km von Santiago nach Finisterre. Lets Go!

Die Vorzeichen standen ja eigentlich eher schlecht. Von den knapp 15 Leuten in meinem Zimmer waren nach meinem Aufbruch nur noch 2 da. Obwohl man erst 09.30 Uhr die Herberge verlassen musste.

Teilweise will ich so manche Leute hier schon als Freaks bezeichnen! Offizieller Sonennaufanng ist z.B. erst um kurz nach 8 Uhr meistens, vorher irren (naviagieren) sie sich mit Pilgerfuehrer, Taschenlampe (teilweise per Kopfband befestigt) umher, um der Mittagshitze, die schon lang keine wirkliche Mittagshitze mehr ist, aus dem Weg zu gehen. Und dafuer am Nachmittag zu schlafen. Und abends, wenn moeglich, bis zum Maximun in ner Bar zu sitzen. Nix gegen Bars, Schlafe, aber ein wenig erinnert mich das manchmal schon an einen Vormittagswettlauf um die besten Plaetze in den Herbergen, damit abends maximaler Spass moeglich ist.

Und heute wirds auch noch gefaehrlich fuer mich: Ide Herberge in Olveira hat relative wenige Plaetze, viele wollen dorthin - und alle sind vor mir los. Und, was vielleicht das Nervigste daran sein koennte: Wenn ich dort keinen Platz bekomme, gibts erst wieder 20km spaeter ne Herberge.

Bock haett ich schon auf solch ein Abenteuer.
Aber meine Fuesse?

184. Historisches Ereignis

Eintrag Nummer 184: Historisches Ereignis

An Villariba und Villabacho bin ich uebrigens heute vorbei gekommen!

Und beide Dorfer waren schon wieder am Feiern!

(Wer diesen Eintrag versteht, hat entweder ein gutes Gedaechtnis oder er sitzt zu viel vor dem TV :) )

183. Energie

Eintrag Nummer 183: Energie

Interessant bzw. auch fragwuerdig finde ich die Energiepolitik hier in Spanien!

Was ich positive erwaehenswerte finde, ist die Ausnutzung der wohl durch das Meer um Spanien herum entstehenden, starken Wind durch Windraeder.
Es gab, zumindest auf den letzten .. sagen wir mal 50 km bis zum Meer, wenige Bergarela, die nicht mit Windraedern vollgepflastert sind. Das nenn ich effektiv.

Die Sonne wird aus meiner Sicht, zumindest dann im Landesinneren oder einfach insgesamt kaum genutzt. Vielleicht 2-3 Solarzellen hab ich hier gesehen, allerdings nur bei staatlichen Institutionen oder zumindest Einrichtungen. Sehr ausbaufaehig, das sollten sie mal subventionieren!
Allerdings ist die Mehrheit der Spanier wohl auch einfach zu arm, um sich um solche Themen ueberhaupt Gedanken zu machen.



Ein AKW stand allerdings scheinbar irgendwo am Jakobsweg, ich habs allerdings uebersehen. Oder war zu dieser Zeit noch nicht auf der Strecke, weiss nicht.

Ich koennte jetzt die These aufstellen, dass: Armut + niedrige Bildung + Desiniteresse = Atomkraft

Aber das lassen wir mal, da kommen dann gleich Diskussionen von vorgestern auf.

182. Um fuereinander da zu sein

Eintrag Nummer 182: Um fuereinander da zu sein

Jetzt hol ich die alten Kamellen raus!