Samstag, 29. Dezember 2012

Startplatz für die fränkische Meisterschaft

Bam!
Teilziel erreicht:

Nominierung!

Startplatz
für die fränkische Meisterschaft
im Poetry Slam
2013!


30.03.2013 in Hof. 

Rechne mir zwar keine Chancen aus, werde sie aber nutzen.

Gegen die 10 besten fränkischen Slammer anzutreten wird ein Mega-Erlebnis!

Ans Meer







Und damit verabschiede ich mich.
Ich bin dann mal am Meer.
Guten Rutsch Euch.

Mittwoch, 26. Dezember 2012

Decke über dem Kopf







‎"Der Lärm, alles nervt und mein Hals tut mir weh.
Besser ohne viel Gerede wieder schlafen zu gehen,
das Klingen des Weckers ist der übliche Trott. 
Da zieh ich mir lieber die Decke über den Kopf."

Freitag, 21. Dezember 2012

Konsumenten





"Abends schaltet der papa den Fernseher ein,
nachts schaltet der Fernseher den Papa aus..."

(Martin Reisenberg)


Montag, 12. November 2012

Was nun?


Ja, mich gibt’s auch noch. Wenn auch andres.
Und dennoch bin ich der Gleiche.
Dazu irgendwann mehr.
Momentan kann ichs nur in den Worten von Denyo sagen:


„Du wolltest jemanden, der Dir zuhört/
Du wolltest jemanden, der zu Dir steht/
Jemanden, der immer da ist/
Jemanden, der mit Dir geht/
Jemanden, der Dir hilft/
Du wolltest jemanden, der mit Dir chillt/
Und jetzt sagst Du, ich setz Dich unter Druck,
weil ich Dich liebe/“


Freitag, 26. Oktober 2012

Und wenn ich geh ..

Hola Ihr!

Die Zeit läuft und läuft ... und der Blog will und will nicht weiter gehen.
Das liegt an allen möglichen Gründen,
aktuell gerade an meinem nicht laufendem PC.

Doch ich komme zurück.
Und wenn nicht, geb ich einen aus.

Bis dahin,
Grüße von mir und von Donato


Dienstag, 4. September 2012

161. Ins Museum. Oder doch .. rückwärts wieder raus!


Cacabellos ist unser heutiges Ziel. Dort war ich letztes Jahr schon – und hab halbwegs positive Erinnerungen. Es ist zwar ne kirchliche Herberge, dennoch sind aber alle Betten in einer Art Container untergebracht. Interessanter Anblick auf jeden Fall!

Bevor wir allerdings die Herberge heute erreichen, will sich Sonja in Cacabellos noch ein Museum bzw. umgebaute Kirche anschauen. Oder .. nun gut, als sie den ersten Fuss reingesetzt hat, ändert sie ihre Meinung. Schon wieder dieses protzige, vergoldete Götzentum.
Ein armes Land mit vielen Arbeitslosen, hoher Jugendarbeitslosigkeit, Bettlern und einer verarmten Landbevölkerung – und fast jede Kirche ist vergoldet bis zum Geht-Nicht-Mehr.
Wie abgehoben kann die Kirche sein? Wie sehr kann man an der Realität vorbei leben?

In der Herberge treffen wir dann abends Moni und Domi wieder, aber auch Roland, ein etwas älterer Pilgerer, der zum 8ten Mal den Camino läuft. Er erzählt von seiner Zeit als Hospitalero, hat viele Geschichten aus seinem Erfahrungsschatz parat. Er wohnt in der Nähe von Paderborn, stellt sogar als Herberge in Deutschland, da er in der Nähe des Jakobswegs beim 3-Länder-Eck zw. Hessen, NRW und Niedersachsen, wohnt, mehrere Betten zur Verfügung.
Eine ganze Reihe an Deutschen sind wir heute. Und jeder hat etwas erzählen, während wir zusammen essen. Moni z.B. hat eine kleine Weltreise hinter sich. Was man da alles erfährt..

Roland erzählt dann auch noch davon, dass er daheim beruflich als Heiler arbeitet. Darunter kann ich mir anfangs nicht viel vorstellen, er erklärt aber, dass er die natürlichen Selbstheilungskräfte des Menschen z.B. durch Handauflegen rauskitzelt und motivert.
Und er erzählt, dass z.B. Bettwanzen hier in Spanien auch nur diejenigen Menschen angreifen, die daheim in ihrem Herkunftsland von irgendwem tyrannisiert werden.
Hm. 

160. 09.08.12 – Do you enjoy the Camino?


(Gestern ist der Eintrag verloren gegangen, auch heute bin ich mir nicht mehr sicher, ob der Eintrag jetzt hier chronologisch richtig ist. Wie dem auch sei … So ist das eben, wenn man nicht alles gleich sofort erledigt, sondern es erstmal rumliegen lässt :) )

Die Idee des Tages: Mal nachts los!
Hört sich verrückt an. Wird dann auch nicht realisiert. Weil ich schlafen muss!
Das ist wichtig! War auch nicht voraus zu sehen ..

Einen Briten treffen wir heute auf dem Weg.
Als wir an ihm vorbei ziehen, weil wir schneller laufen, fragt er uns „Do you enjoy the Camino?“ Ja, tun wir. „So, why do you want to run the whole day?“ Tja.
Er erzählt, dass er den Camino jedes Jahr geht. Jedes Jahr eine Woche, immer weiter. Und irgendwann wird er ankommen. Eigentlich ein schöner Gedanke, nur wirklich kleine Etappen am Tag hinter sich zu bringen. Und mehr vom ganzen Drumherum zu haben. Von den Leuten, dem Land, der Kultur. Der Freiheit, Freizeit, dem Spirit des Weges, der oft eben nicht direkt auf dem Weg, sondern in den Herbergen, den abendlichen Treffpunkten mit den anderen Pilgern entsteht.

Doch ist da dann nicht der Drang, auch ans Ziel zu kommen, unterdrückt?
Wobei .. ist der Weg nicht das Ziel?
Hm. Widerspricht sich. Hat beides was.
Aber ich … will schon ans Ziel. 

159. Lost Chapter - This is just a Tribute

Ein verlorener Tag: Von Rabanal nach Molinaseca.
Um vom verlorenen Kapitel abzulenken, ein Lied, das am nächsten Tag gesummt wurde: 


158. Schweigegelübde und Gastfreundschaft


Spät am Abend kommt dann auch noch David mit 2 Deutschen in die Herberge.
Die 2 Deutschen verschwinden direkt in der Dusche und Bett, David, 2 Ialiener und Domi, der Würzburger, der mir schon wieder über den Weg gelaufen ist, setzen sich aber noch mit mir an den Tisch. Alle anderen schlafen schon.

David erzählt davon, dass er darüber nachdenkt, für ein halbes oder ganzes Jahr ins Kloster zu gehen, inklusive Schweigegelübde. Um nicht mehr in Sprache, sondern in Emotionen zu denken.
Ich halt es für ne schwere Sache, dauerhaft zu schweigen - und das viele das sicher nicht schaffen würden. Meine Mutter war auch mal an so nem Event-Wochenende im Kloster inklusive Schweigevorhaben. Doch es war hart, hat sie erzählt. Von 100 auf 0 ist so ungewohnt, dass man anfängt, darüber nachzudenken, mit sich selbst zu sprechen.

Wie wirkt sich das dann aus, wenn man einen noch viel längeren Zeitraum so angeht? Entsteht nicht das Gefühl, das man verrückt wird? Mit sich selbst spricht bei jeder Möglichkeit? Und sind nicht Kommentare wie „Aua“, „Hmpf“, „Scheiße“ etc etc etc schon ein Teil unserer Reflexe? Hm. Ich weiß nicht. Aber ich kann dem ganzen Vorhaben auch nicht unbedingt etwas abgewinnen. Wenn ich nicht reden will, tu ichs nicht. Dafür brauch ich kein Gelübde.

Die Italiener, die mit uns am Tisch sitzen, erzählen dann davon, dass sie dabei sind, ein Musikvideo bzw. Art Dokumentation über den Camino drehen. Hört sich interessant an – da es andrerseits aber auch ein bissl verpeilte Typen sind, frag ich nicht viel näher nach.

Irgendwann wird die Bar dann geschlossen – doch wir bekommen sogar nach Ladenschluss noch etwas zu essen. Und danach noch alle möglichen Sachen spendiert. Gastfreundlicher Pillarmann. Kann man empfehlen!

Nachts um halb 2 geht’s dann ins Bett. Ist vielleicht die Nacht, in der ich mit am längsten wach war auf dem Camino. Mit Domi sitz ich am Ende nur noch rum, doch wir unterhalten uns auch zu zweit noch gut. Als wir zu Bett gehen, find ich allerdings mein Bett nicht. Ein riesiger Raum. Es ist stockdunkel. Domi ist vor mir in den Raum, ich musste noch auf Toilette. Und ich find einfach mein Bett nicht! Linke Reihe, viertes, fünftes Bett. War es doch! Muss es doch gewesen sein! Aber da hängen Sachen dran, die niemals mir gehören. Und ich laufe hin und her, tippe und suche im Dunklen alles ab. Ne. Hier ist nicht mein Bett.
Innerlich find ich mich schon ein wenig damit ab, dass ich jetzt wieder raus muss. Und draußen schlafen muss. Das Licht mach ich auf keinen Fall an, die Leute wollen schlafen. Wenn, dann ist das mein Fehler.

Aber dann kommt mir die rettende Idee!
„Domi?“ schrei ich flüsternd. Und er antwortet. Daran kann ich mich orientieren. Und plötzlich find ich doch ein leeres Bett. Strike.
Gute Nacht. Und Danke Domi! Du warst mein Bettretter!!


Montag, 3. September 2012

157. Spanien und Deutschland

Interessantes Treffen.
Der Hallstadter ist um die 60 Jahre alt, Pfarrer und nun insgesamt 6 Wochen lang in Rabanal, sozusagen im Auslandseinsatz, wie ein Hospitalero - nur eben für die Kirche und nicht für irgendeine Herberge. Das sei jetzt gerade die Hauptverkehrszeit, Leute werden gebraucht, auch aus Deutschland.
Die zweite Person kommt aus der Nähe von Würzburg, Kloster Schwarzach, erzählt er. Knapp um die 40-45 Jahre wird er sein. War nur 3 Tage hier und hat geholfen, jetzt läuft er weiter. Sozusagen ein pilgernder Mönch.

Wir unterhalten uns gut. Ich frag sie aus. Sie fragen mich aus. Über Beweggründe und alles Drumherum.
Vielleicht wollen sie von mir meine religiöse Überzeugung rauskitzeln.
Doch die .. hab ich nicht in der Version, in der sie sie suchen, zu bieten.

156. Thats the Men in Black!

4 Mönchen betreten die Bar.
Mein Pilgerführer informiert zwar:
""In dem Benediktinerkloster Monte Irago werden nach telefonischer Voranmeldung (man spricht Deutsch) ausnahmsweise auch Pilger aufgenommen, die sich mindestens 3 Tage zu geführten Exerzitien ins Kloster zurückziehen möchten. Auch alle PIlger, die hier nicht übernachten, können um 12.30 Uhr an der Messe, um 19.00 Uhr an den Vespergesängen und um 21.30 Uhr an den gesungenen Komplet teilnehmen, nach denen eine Pilgersegnung statt findet."
Aber dass die Benediktiner hier auftauchen, das hätte ich nicht erawrtet.

Also noch was zu trinken bestellen. Das könnte schließlich interessant werden.
Das darf ich mir nicht entgehen lassen!

"Un otro Cuba Libre, pro favor!" Krieg ich.
Da fragt einer der Mönche: "Du bist doch Deutscher, oder?" Ja, bin ich.
Und Sie?
Ein Würzburger. Und ein Hallstadter.
Sieh an!

(PS: In Würzburg hab ich studiert, das liegt knapp 100km von Bamberg entfernt. Hallstadt hingegen ist keine 10 Kilometer entfernt. Sozusagen ein Nachbarort.)

155. Der letzte Kuss




Irgendwann .. 
kommt für jeden der Tag .. 

Sonntag, 2. September 2012

154. Cuba Libre, Gin Tonic, Wein und eine Rolex

Sonja und ich kochen heute ganz exotisch: Nudeln gibts!
Und: Noch exotischer: Wein dazu!

Für mich vielleicht nicht. Für Sonja, die seit nem halben Jahr circa keinen Alkohol mehr getrunken hat, aber umso mehr.

Schönes Abendessen!
Doch im Alltag müsste man sich diese Zeit wohl wirklich bewusst nehmen, von allein klappt sowas nicht.
Obwohl man daheim dann auch nicht von Spaniern vom Tisch verdrängt wird.
Nach dem Essen setzwn wir uns noch ein wenig in den Innenhof, wo es wirklich gemütlich ist.

Und weils so schön ist, genießen wir die Nüsschen, die wir von Wiolfgang und seinem Ex-Schwiegersohn geschenkt bekommen - und ich hol mir noch nen Cuba Libre.

Bis dann .. ein Mann die Bar betritt. Mit Rolex.
Und einen Gin Tonic bestellt.
Ist es .. Gevatter Tod?

153. Pilgertag 20 - Kindischer Humor ist schon super

Spät gehts heute los, Rabanal ist das Ziel, weil mir das Kaff El Ganso vorher schon bekannt ist und ich da nicht noch mal hin will.

Das Landschaftsbild verändert sich heute mal wieder:
"Die Vegetation ist karg und er Boden unfruchtbar, sodass die Bewohner nie von der Landwirtschaft allein leben konnten. So suchten sie neue Einnahmequellen und erlangen u.a. als Fuhrleute einen Ruf. Die Menschen der Maragateria, die sogenannten Maragatos sind auch etwas Besonderes: Wahrscheinlich stammen sie von einer frühmittelalterlichen Fusion maurischer und gotisch-romanischer Volksgruppen ab. Bis heute haben sie ihre Traditionen wie Trachten und Folklore bewahrt. auch die Dörfer sehen einzigartig aus, was besonders bei den Kirchen mit durchbrochenen Glockentürmen auffällt."

In Rabanal gibts einige Herbergen - wir allerdings entscheiden uns für "Pilar":

"Stimmungsvolle private Herberge (...). Das Besondere ist hier der schön dekorierte Innenhof mit Bar, wo stets eine gute Pilgerstimmung herrscht und man von den Betreibern einfache, aber günstige und reichliche Speisen serviert bekommt."

Gag des Tages: "Jetzt sind wir beim Pilar-Mann!" :)

152. Deeskalationstufe 3

Wir reagieren schnell!
Hospitaleros verständigen. Uns mit denen rumstreiten. Aus ihrem kommen die Bettwanzen freilich nicht.
Alles durchwaschen. Und andere Betten suchen. Und nicht kratzen, Sonja! NICHT! KRATZEN!

Kleidung braucht sie sich erstmal keine neue kaufen, meine ist ja inzwischen wieder tragbar.

Und Frauen in Männersachen sind ja sowieso gut anzuschauen.

Das ... wird schon.

Samstag, 1. September 2012

151. Vega, Baby

Um dem Künstler Vega und seinem nach ihm benannten Dorf genügend Anerkennung zu geben, 2 Tracks von ihm!

"Weit weg", "Für Immer" und "Kannst Du es sehen?"


150. Wenn der Italiener kocht

Thema des Tages: Communitys!
Ziel des Tages: Astorga
Vorbei an: Vega, Baby!

Hinein in die städtische Herberge, wo gleich neben uns 2 Würzburger schlafen: Domi und Moni.
Lustigerweise treffen wir direkt Enzo wieder - und er will unbedingt heute abend für uns kochen.

Und was soll ich sagen!
Ich hätte fast geweint!
Na gut, geweint im Sinne von Wein getrunken, um den Brand in meinem Mund zu löschen, hab ich wohl eher.
Doch geweint, weil es so verdammt scharf war, hab ich auch fast.
Später sitzen wir nochmal zu Dritt draußen.
Und reden übers Essen. Und Schwule.

Doch da .... bemerkt Sonja an ihrem Bein .... Stiche.
Bad Bugs are back in bizniz?

(Natürlich kauft Enzo zu viel ein an Wein und Spaghetti. Und wer darfs morgen mitschleppen, weil ers nicht wegschmeißen will????)

149. Die Stadt gehört wieder mir

Nachträglich noch zum Einzug in Leon:

Und das, um den Einzug auch gebührend zu feiern:

148. Hände hoch, das ist ein Überfall

Schöne Strecke heute, wirklich.
Als wir heute ne Pause machen, fällt mir mal wieder etwas auf, das ich nun einfach ansprechen muss:
Es gibt ja die Einen! Die immer ihre Tagebücher dabei haben, um wirklich nichts zu verpassen. Ein wenig zähl ich mich ja auch dazu.
Und dann gibt es die, die diese Tagebücher ersetzt haben: Durch ein Handy.
In jedem Cafe, in jeder Herberge, in jeder Bar, einfach überall - es wird sofort um die Steckdosen gekämpft und der W-Lan-Schlüssel erfragt. Mich stressts.
Sicherlich schon, weil ich selbst eben kein Handy (aka stetige Erreichbarkeit)-Fan bin. Zusätzlich hier auf dem Jakobsweg, aber auch einfach, weil schon der Leitsatz "Back to Basic" so eifnach nciht funktionieren kann.

Wie soll eine Stimmung besinnlich oder nachdenklich werden, wenn dauernd das Handy Facebook-Kommentare als SMS schickt? Wie soll man zu sich selbst finden, wenn man sich selbst immer noch nicth im Internet befindet?

Das ist doch wie .. Lagerfeuerstimmung erzeugen wollen mit nem brummenden Stromgenerator im Hintergrund!
Auf den Jakobsweg gehen ohne Rucksack!
Fussballspielen ohne Ball oder ohne Tore!
Das ist doch alles nicht Sinn der Sache!
Themaverfehlung!

PS: Prozentual haben die Asiaten ihre technischen Spielereien am häufigsten in der Hand!

Freitag, 31. August 2012

147. Pilgertag 19(?): Das Dorf mit den besten Herbergen!?!

Aufstehen!
Auch wenn der Kopf von den 5 Flaschen Wein ein wenig meckert, gibts keine Ausreden.
31km ist heute das Streckenziel - also keine Müdigkeit vortäuschen!
Glücklicherweise legen wir heute die letzten Kilometer der Meseta zurück - ab jetzt wirds also wieder abwechslungsreicher.

Auch kommen wir heute in Hospital de Orbigo vorbei - eine wunderbare kleine Ortschaft. In der einen Herberge war ich letztes Jahr schon, die andere haben wir uns dieses Jahr mal - ohne Übernachtungsabsichten, weil wir weiter wollten - staunend angeschaut: Bestimmt 50, von Pilgern gemalte Kunstwerke (also Bilder) sind dort ausgestellt. Man fasst es nicht! So viel Talent! Echt empfehlenswerter Ort.

Doch wir .. müssen weiter.

146. Follow your Dream

Gesprächsthemen kommen schnell auf, so dass klar wird, dass wir, nachdem ich mal wieder meine Sachen in die Waschmaschine gesteckt hab, erst zusammen einkaufen und dann zusammen Abendessen machen werden! :)

Also: Wein + Nudeln + Tomatensoße + Karotten + Kartoffeln. Bizniz as usual.

Später gesellen sich noch Sylvia (die Fotografin der Bilder in meinem Pilgerführer) und Max (ihr 14-jähriger Sohn, ist Schalke-Fan) zu uns. Wir sprechen über unsere jeweiligen Beweggründe für den Camino.

Sonstige Anekdoten des Tages:
- Die knarzende Tür in unserem Zimmer hat immer das gesamte Haus aufgeweckt, bei jeder Bewegung. Und wir konnten rein gar nicths dagegen tun!
- Die Stiche gehen zurück! :)
- Es ist verdammt lustig, nem gläubigen Italiener, während wir zu 2t vor den 2 Duschen stehen, zu fragen, ob wir uns nicht eine Dusche teilen wollen. Ich kann mich noch heute wegschmeißen, wenn ich mich an seinen Gesichtsausdruck nach dieser Frage erinnere.
- Knallerkommentar von Andreas: "Das Rascheln der vielen Tüten macht mich immer wahnsinnig! Dabei weiß doch jeder, dass es nur eine Sache gibt, die nachts rascheln darf!". Ich: "Öhm. Und was?" - Er: "Die Packung von Kondomen!" :D

@Andi & Gerd: Am 30.08.2011 waren wir in Villar de Mazariffe zusammen. Geiler Tag, oder?

145. Homosexuelle sind oft schwul

Dusche. Mittagsschlaf. Schwul.
Schwul???
Nanu? Ach so. Ja. Schwul!

Nachdem Enzo, Sonja und ich unser 4-Bett-Zimmer eingenommen haben, bleibt laut Adam Einstein noch 1 Bett lerr.
Also kommt noch wer dazu. In diesem Fall: Andreas!
(Und: Achtung! Nicht verwechseln mit meinem geliebten Andi Eschbach oder meinem ein bisschen weniger gliebten Andi aus dem Duo Andi & Gerd (nicht zu verwechseln mit Ernie & Berg) oder meinem Rocka!)

(Da ich persönlich das Wort "schwul" (Battlerap lässt grüßen) auch mal gern politisch unkorrekt in den Mudn nehme, hab ich mich hier erstmal zurück gehalten. Vielleicht ist Andreas ja gar nicht schwul! Es war uns aber trotzdem allen relativ schnell klar.)

Das Hape-Buch habe er mehrere Male gehört. Augenklappe und Ohropax gehören zum wichtigsten Inventar. Und das Laufen ist ziiemlich hart. Nun ja. Bestätigte Klischees eben.

Donnerstag, 30. August 2012

144. Sie und ich und ich und sie ... und er

Tja. Ein weiteres Beispiel dafuer, dass Plaene auf dem Jakobswege verschwendete Lebenszeit sind, steht dann ploetzlich vor mir.
Nahcdem ich die Haelfte der kurzen Strecke geschafft hab: Sonja.
Mit Enzo im Schlepptau, mit dem sie gestern in einer Herberge uebernachtet hat.
Enzo, Italiener, traegt ein Kreuz um seinen Hals, ein grosses (ok, mittelgross).
Und findets nett, mich zu treffen.

Wir gehen zusammen weiter.
In "meine" alte Herberge.
Und ishc mir mein altes Bett aus.
Hach, wunderbar.

Irgendwie ist es schon manchmal auch super, wenn ein Plan funktioniert.

144. Pilgertag 19: Jesus ruft

6.45 Uhr.
Durch Leon kenn ich ne Abkuerzung.
2 Moeglichkeiten heute:
Den Rat des Pilgerfuehrers - oder, fuer "ausgesprochenen Masochisten, eingefleischte Autoliebhaber und Menschen, die auf dem Jakobsweg besonders grosse Suenden abbuessen wollen" die zweite Variante.

Eigentlich spricht alles fuer Variante 1:
Ist kuerzer, ist schoener, ist bekannt.
Doch auf Weg Nummer 2 soll ne oberkultige Herberge sein.
Zwar nicht in meinem Pilgerfuehrer verzeichnet - aber wurde mir trotzdem empfohlen.
Ist wohl aber einfach nur zu klein.

Trotzdem: Der Plan: Wie letztes Jahr zu Jesus nach Villar de Mazariffe.
Dort, wo ich Gerd, Andi und Rhea letztes Jahr kennen gelernt hab.
Und dort werde ich meine Erinnerung an sie auffrischen.

143. Leon gehoert wieder mir

Genug Platz hab ich zumindest.
Die Nachmittagsschnarcher nerven zwar jetzt schon.
Kostenloses Internet nur fuer mich (die anderen muessen zahlen, weiss nicht warum) ist aber wieder ein guter Ausgleich.

Ich laufe durch Leon. Ach was. Ich fliege.
Ich hab ein gutes Gefuehl.
Die Stadt gehoert wieder mir!

Pommes schmecken dort aber irgendwie nicht so.
Ein paar Hochzeiten werden heute gefeiert.
22 Uhr soll abgesperrt werden im Kloster.
Um der Bad-Rush-Hour aus dem Weg zu gehen, bin ich schon um 21.30 Uhr im Bett (Uebrigens in nem Schlafzimmer nur fuer Maenner. Gibt hier strikte Frauen/Maenner-Trennung).

Ploetzlich laeuft aber ne Nonne durchs Zimmer, macht alle Lichter an, weckt die schon Schlafenden: Zum Abendgebet, bitte.
Ein paar gehen. Andere, wie ich, bleiben liegen.

Doch sie beten, singen, feiern draussen.
Fuer ein Kloster ganz schoen gesellig.
Wenn sie nicht alle ihre Kutten tragen wuerden, waere es fast interessant.
Fast.

Mittwoch, 29. August 2012

142. Wie alles begann

Vor knapp 1 Jahr hab ich hier in Leon meine ersten Schritte auf dem Jakobsweg gemacht.
Um den Anfang und die Unsicherheit vom letzten Mal noch so richtig nach vollziehen zu koennen, will ich unbedingt wieder in meine alte Herberge.

Doch: Geschlossen.
Genau wie die Municipal.
Schaut irgendwie nach Gesundheitsamt aus.
Bettwanzen also? Nun ja.

Einzige kostenguenstige Alternative ist das Kloster. Also dorthin.
13 Uhr bin ich dann da und schon Nr. 120 von 148 Betten.
Da werden einige Leute fluchen, weil sie keinen Platz mehr in Leon bekommen.

Eine kirchliche Herberge also schon wieder. Sogar ein Kloster.

Was mich da jetzt wohl erwartet?

141. Pilgertag 18: Der naechste Versuch

Meiner Wade gehts seit den Bierchen von gestern abend besser.
Keine Ahnung warum, aber langsam glaub ich, dass Alkohol ne beruhigene Wirkung hat auf den Koerper.

Mein Ruecken faengt dafuer aber an, ein bissl zu stressen.
Aber ist fast nicht erwaehnenswert.

Erwaehnenswert ist aber, dass wir uns wieder entscheiden, den Weg ab jetzt getrennt zu gehen.
Ich bleibe wieder zurueck.
Sie geht wieder voran.

Ob das was werden kann?

140. Was Frauen wollen ..

Ein Zitat .. wenn auch nicht von Helen Hunt oder Mel Gibson: 

Aber manchmal wollen Frauen eben das, was sie nicht wollen.
Oder andersrum. Frauen eben, Mann kann es ihnen nicht recht machen.
Und am Ende wollen sie es eigtl. auch gar nicht, dass Mann es ihnen recht macht. 


 .

139. Wir essen zu Dritt

Doch bevor wir schlafen gehen, kommt ja noch der Abend davor.
Nachdem ich vom Duschen komme, taucht Sonja auf:
"Kommst du essen? Ach ja, wir essen uebrigens zu Dritt!"

Ahja. Zu Dritt. Na dann. Solang Ihr kocht, bin ich dann wohl einverstanden.
Max aus Bamberg isst mit.
Max aus Bamberg?
Koennte interessant werden.
Ich glaub, ich kauf erstmal noch bissl Bier ein.

Max kommt aus der Naehe von Hassfurt, beim TSV Trappach hat er mal Fussball gespielt. Jetzt arbeitet er in Madrid, fuer die Bundeswehr bzw. fuer irgendein internationales Gemeinschaftsprojekt. Airfighterdingenspiupiupiu.
Wir reden ueber Fussball (er ist ja eigentlich Franke. Und traegt ein Real-Madrid-Trikot!), Filme, seinen Aufenthalt in tiefsten Bayern und nun in Spanien.

Und ich komm zum Schluss, dass die Frauen, dieser Erzaehlung bzw. Bestaetigung diverser Klischees und Vorurteile nach, ja so ueberhaupt nichts fuer mich sind.
Und Ausnahmen .. haben die Regel.

(... Humor laesst gruessen ...)

138. Die gleiche Botschaft

Nur in unterschiedlichen Worten und Musikstilen verpackt ..

Why cant you just leave me alone? Solitude is a faithful friend. Turn the lights off - Im not home, cant you see - I dont need your help!
Sie wollen uns - ruhig halten, mit Pharmatabletten. Sie machen uns - ohnmächtig, wie Marionetten. Sie handeln - unmenschlich, sie halten uns in Ketten. Fick die Welt! Fick die Welt!

Dienstag, 28. August 2012

137. Aussaetzig

Tja. Doppelt negativ haelt besser.
Eine E-Mail aus der Heimat ueberbringt schlechte Nachrichten: Ich kann meine Arbeit nicht wie erhofft etwas spaeter beginnen. Ab jetzt hab ich also nen gewissen Zeitdruck.

Und dazu noch dreht mein Koerper weiterhin durch.
Die Stiche dehnen sich aus. Ich fuehle mich haesslich.
Die Viecher sind da, irgendwo.
Alsoe eine weitere heisse Waesche. Mit Allem, was ich hab.
Es juckt wie bescheuert.

Eine schreckliche NHacht steht mir bevor.
Die Leute schnarchen.
Alles juckt, immer.
Jede Bewegung laesst meine Bettgestell quietschen.

Koennte mich bitte wer erschiessen?

136. Pilgertag 17: Elvis lebt

Ein spaeter Aufbruch heute.
Zusammen. Scheiss auf Plaene!

Erstmal weitere 13km durch die Meseta, meine Waden stressen mich zwar weiterhin, aber von meinen Waden lass ich mir nicht den Tag versauen.

@Sandra: Falls Du irgendwann mal den Jakobsweg laufen wirst, uebernachte unbedingt in Reliegos. Ich garantiere Dir ne Feier(laune), die Du sehr sehr lange nicht mehr vergessen wirst.

Doch mir ist nicht nach Feiern zumute. Mir gehts wieder dreckig.
Es dehnt sich weiter aus. Es juckt. Ich bin fuer nen kurzen Tag.

Apotheke, wo bist Du?

Montag, 27. August 2012

135. Lost Chapter III - Was faellt uns ein?

Im Garten.

134. Empfohlene Nebenroute

Tja. 81km.
Ich muss heute viel schaffen. Und lange laufen.

Doch die Meseta verlangt mir schon viel ab.
Doch ich muss weiter. Wenn ich heute nicht ueber 40km schaffe, wird der Trip morgen noch haerter.
Also lieber heute nen sehr harten Tag - und morgen dafuer dann nur noch nen harten Tag.
Motivationstechnisch duerfte das besser sein.

Mein Pilgerfuehrer vertraut mir das Geheimnis an, dass ich heute 2 Moeglichkeiten hab: Den Hauptweg - oder die empfohlene Nebenroute. Ich entscheide mich fuer den Hauptweg und ignorieren die Empfehlung - einfach, weil cih auf dem Hauptweg heute weiter kommen duerfte.
Doch nach 42,4km (nicht miteingerechnet: 2-3km Verlaufen), es ist mittlerweile abends, sagt mein Koerper deutlich: Stop! Oder es bufft!

Na gut. Morgen dann 39 und ein paar zerquetschte. Das ist schaffbar.
30km durch die unendliche Meseta, puh.
Doch jetzt erstmal ne Herberge finden! Halb 7 ist, seh ich in der Municipal (ich selbst hab ja keine Uhr oder Handy hier in Spanien dabei, lebe praktisch zeitlos) - natuerlich ist diese aber auch schon voll. Waer ja auch zu schoen gewesen. Also in ne private Herberge.
Die Leute beschreibem mir von dort aus mehrere Moeglichkeiten. Doch ich .... bin zu fertig und hab nach dem ersten Schritt schon wieder alles vergessen.

Und ich bin fertig. Wuerde am liebsten jetzt alles hinschmeissen.
Und wieder bocken.
Doch am Ende find ichs dann doch noch.

Und wer hat als letztes vor mir eingecheckt?
1x duerft Ihr raten.

133. Jaques De Molay

Ich starte als einer der letzten in der Herberge.
Doch kann mein Tempo gehen.
Und mein Tempo ging bisher diesees Jahr noch niemand mit.
Also vorbei.
Vorbei an der Herberge von Jaques De Molay,
vorbei an den vielen schlaftrunkenen Pilgern.

In Sahagun will ich eine Pause machen.
Ein Biergarten. Der schaut wunderbar einladend aus.
Doch Stop.
Da sitzt ... sie.
Rueckzug.
Eigene Wege. So war der Deal.
Also gegenueber in einen Pub, Hamburguesa und 2 Biere in der Mittagshitze, waehrend ich schreibe.
Das Bier war im Nachhinein nicht die beste Idee.
Aber da muss ich nun durch.

Dann noch Einkaufen fuer die weitere Strecke.
Und .. hicks .. weiter.

132. Eigene Wege



Sonntag, 26. August 2012

131. Pilgertag 16: Getrennte Wege

Gestern abend haben wir uns entschieden, dass wir 2 erstmal getrennte Wege gehen.
Nicht, dass irgendwas nicht stimmen wuerde.
Doch wir wollen beide sehen, was der Weg fuer uns noch vorgesehen hat.
Und auch alleine sein. Nachdenken. Den ein oder anderen Gedanken verfolgen.
Vielleicht Entscheidungen treffen.

Ohne eingespielte Gespraeche.
Traditionen. Unabhaengig. Allein.

Sie bricht deswegen frueh auf.
Ich schlafe aus.
In 2 Tagen koennen wir uns ja wieder treffen.
In Leon, sagt sie.
Als ich aufstehe und gestartet bin, schau ich in meinen Pilgerfuehrer: 81,3km. An 2 Tagen.
sie muss sich verschaut oder verplant haben.
81,3km. Durch die Wueste! Das werden harte Tage.
Aber ich werd nen Scheiss tun. Was der Mensch will, schafft er.
Ich werde morgen abend in Leon sein, koste es, was es wolle.
Wenn man sich nicht mehr auf mich verlassen kann, kann man sich doch auf niemanden mehr verlassen.

Fuesse. Ihr muesst zu mir halten.

130. Auf der Veranda

Auf in die Herberge.
Sonja voraus. Ich hab Angst, dass man mich nicht reinlaesst.
Doch wir kommen rein.
Ein Pool kann heute genutzt werden.
Einerseits natuerlich ne grosse Verlockung. Andrerseits: Jeder, der darin schwimmt, hat doch gerade am Koerper Blasen, Narben, wunde Stellen. Ob die maximale Chlordosierung wirklch alle Keime abtoetet?
Ich weiss nicht. Wills nicht ausprobieren.

In der Bar in der Naehe gibts auch nichts Richtiges, Gutes zu essen.
Naja, schauen wir halt Olympia. Wasserball. Spanien gegen die USA.
Aus aktuellem Anlass bin ich mehr gegen die Spanier als gegen die Amis.
Naja. Die Schuetzrichter entscheiden eh.
Und wir ... legen uns auf die Veranda.

129. Gib mir die Hand!

Denk nicht lange nach!
Wir fahr'n auf Feuerrädern
Richtung Zukunft durch die Nacht
und ich sage: 
Gib mir die Hand!


128. Pilgertag 15: Mond, Licht und Schatten

Heute muessen wir frueh los. Es wird heiss. Und es wird Meseta pur.
Kurz nach 6 sind wir schon unterwegs, sehen zu, wie der Mond langsam verschwindet. Und die Sonne aufgeht.

Vorbei gehts heute auch an der "Pilgerautobahn":

"Es handelt sich um einen speziell fuer Pilger angelegten Weg, der hier errichtet wurde, nachdem es vorher zu einigen toedlichen Unfaellen gekommen war. Der historische Jakobsweg wurde ueber die Jahrhunderte hinweg immer besser ausgebaut und endet dann schliesslich als Strassse. Als dann spaeter die Fusspilgerreise wiederbelebt wurde, stellte sich das eben genannte Problem."

Die erste Pause wird heute untermalt von kirchlicher Musik, ein kleines Katzenbaby versuesst uns den Morgen, dasd Anti-Bug-Spray wird exzessiv genutzt, bevor es dann in die Meseta geht.
18km.

"Meseta pur! Das nun folgende Stueck gehoert zu den haertesten und fuer viele auch zu den spirituell aufregendsten des Weges: Die absolut ebene, meist einsame und schattenlose Landschaft ist eine echte Herausforderung fuer Koerper und Geist, die Besonnenheit und gleichsam Gelassenheit verlangt. Brechen Sie am besten frueh auf und durchqueren Sie das Stueck in den Morgenstunden mit (Achtung!) genug Wasser und Proviant fuer 18km und einer Kopfbedeckung.
Auf der Mitte der Strecke gab es 2010 eine Bar, auf deren Dienste man sich aber sicherheitshalber nicht 100 % verlassen sollte."

Und es ist wirklich hart. Wenn ich nicht zu 100 % davon ueberzeugt gewesen waere, dass mir der Weg nichts anhaben kann, haette es Situationen gegeben, in denen ich einfach keine Lust mehr hatte. Lust darauf hatte, Rucksack und Pilgerstab weit von mir weg zu schmeissen .. und einfach zu bocken!

18 Kilometer. Nur gerade aus. Kein Bach, keine Bruecke, kein Dorf. Kein .. Nichts!
Kein Schatten. Wir waren wirklich vorbereitet. Doch unser Wasser war weg. Gegessen hatten wir auch alles.

Gegen Mitte der Strecke sollte die Bar kommen. Wir sahen irgendwann nur nen Wohnwagen, wenn man das Ding ueberhaupt so nennen durfte.
Und wir liefen. Und liefen. Und die Sonne prallte uns auf die Koepfe. Und wir liefen.

Wenn dann noch die Bar ploetzlich aufgetaucht waere, haette ich kurz vor der Verzweiflung gestanden. Das haette bedeutet, dass wir erst die Haelfte geschafft haben.

Aber der Wohnwagen war wirklich die Bar. Und wir .. standen ploetzlich vor unserem Ziel. Die Herberge.

127. Tag 13 und 14: Protokoll lueckenhaft

2 Tage keine Aufzeichnungen?

Ja, scheinbar.
Weils mir dreckig ging.
Meine Koerperteile waren eigentlich alle soweit ok.
Daran lags nicht.

Es waren die Bad Bugs, Bed Bugs.
Bettwanzen, die mir zeiten, wie maechtig sie in Wirklichkeit sind.
Stiche machen mir normalerweise nichts aus.
Nicht kratzen. Ignorieren.
Dcoh wenn ploetzlich dein halber Koerper voller Stiche ist, diene Fuesse, Haende, Arme uebersaet davon sind und das Gesicht gerade angegangen wird, moechest Du Dich am liebsten verstecken. Von niemandem gesehen werden.
Du fuehlst Dich haesslich. Aussaetzig.
Es ist schlimm. Und Dir gehts dreckig.
Du hast Angst davor, nicht in die Herberge zu kommen.
Du fuehlst Dich beobachtet.
Doch Du musst da durch.

Mit Sprays, mit Salben, mit neuer Kleidung, mit mehreren Waschmaschinendurchlaeufen.

Du musst da durch.

Samstag, 25. August 2012

125. Pilgertag 12: Kopf und Herz kommunizieren

Traeume des Tages:
Sonja K. kuendigt ihren Job. Aysen kuendigt ihren Job - und Tim erkennt mich nicht.

Sonja wacht frueh auf, macht sich fertig, fragt:
"Du. Ich pack jetzt meine Sachen. Und gehe dann." ...
"Kommst Du mit?"


Aehm. Ja?
Ohne die letzten Worte zwar nicht. Aber so .. natuerlich.

Heuten kommen wir nach San Anton.
Mein Pilgerfuehrer erzaehlt darueber:

"Kultige Ruinenherberge: Die einfache, aber doch sehr originell in der Ruine des Klosters San Anton gelegene Unterkunft mit 12 Betten verfuegt immerhin ueber ein wasserdichtes Dach sowie eine Toilette, ein Waschbecken und eine Dusche aus dem fruehen 21. Jahrhundert und fliessend kaltes Wasser. Sie wird meist von engagierten Hospitaleros betreut, die auf Spendenbasis fuer ihre wenigen Schuetzlinge kochen."

"Kloster San Anton: Das Kloster geht auf das 12. Jh. zurueck, wenn auch die heutigen Reste aus dem 14. Jh stammen. Es gehoerte zum Orden von San Anton, der es sich zur Aufgabe machte, die Pilger zu heilen, die an Lepra litten."

Interessante Location. Wurde uns schon empfohlen.
Aber nur 6km heute zu laufen ist zu wenig.
Wir gehen weiter.

Auch die naechste Pilgerherberge ist noch nichts fuer uns, wenn auch lustig bestimmt:

"Nach altem Pilgerbrauch wird den Pilgern vor dem Abendessen ein Fuss gewaschen. Nirgendwo sonst auf dem Jakobsweg wird dieser Brauch noch praktikziert. Kein Strom, aber gute Sanitaeranlagen."

Und dann gehts weiter:

"Die Landschaft ist nun flach und wohltuend karg, sie nennt sich Tierre de Campos, eine der charakteristischen Landschaften des Jakobswege. Dieses Land eignet sich zwar hervorragend fuer den Getreideanbau, ist aber heutzutage in einer Zeit der Dauerkrise der Landwirtschaft verarmt."

124. Lost Chapter II

Irgendwie haut die zeitliche Reihenfolge nicht hin hier im Blog.
Kommt davon. Selbst schuld.

Wenn Euch etwas unlogisch vorkommt: Das muss so sein.
Eigentlich muss hier wohl Kapitel 111 erst rein.

Hab ich wohl was durcheinander gebracht.
Vielleicht korrigier ich das irgendwann.
Heute .. und morgen aber nicht.

Freitag, 24. August 2012

123. Sie verschlaeft den ganzen Tag

Duschen. Schlafen.
Vorher noch ein Gespraech.
Und dann schlaeft sie.
16 Uhr nachmittags bis 7 Uhr frueh.
Ja, sie hat wohl Nachholbedarf.

Ich higegen lass mir den Kopf wegblasten von meinem MP3-Player,
spaziere barfuessig ueber, durch und auf die oertliche Burgruine, erkunde den Ort und liege auf der Bruecke herum.

Ein Tag, an dem nicht viel passiert.
Energie tanken.
Fuer morgen.

121. An Tagen wie diesen


Absolute Wahnsinnsshow
Im Fernsehn und im Radio
Die Sonne lacht so schadenfroh
An Tagen wie diesen
Niemand der mir sagt, wieso
Beim Frühstück oder Abendbrot
Die Fragen bohrn so gnadenlos
An Tagen wie diesen


122. Handtuch aufs Bett. Und es gehoert mir!

Angekommen in unserer potentiellen (dieses Wort benutze ich ziemlich oft!) heutigen Herberge muessen wir erstmal lesen, dass der Hospitalero noch fuer 2 Stunden weg ist. In macnehn Betten liegen schon Leuten, vor dem Haus in der Sonne auch und ueberhaupt.
Woher sollen wir nun wissen, ob ueberhaupt noch Plaetze in der doch nicht zuu grossen Herberge frei sind und wir nicht weiterlaufen muessen?

Nun gut. Sachen auspacken. Auf die Betten damit. Werden wir schon sehen, ob die uns noch rausschmeissen!

2 andere deutsche Maedels aus dem Raum Muenchen treffen wir hier noch, bevor wir dann doch den Aufenthalt in der Herberge ueber Nacht fix machen koennen.

Ich lese noch ein wenig ein Buch, das dort kostenlos ausliegt: Den genauen Titel weiss ich zwar nicht mehr, irgendwas mit "Roter Planet" oder so, der bald kommt und die Erde zerstoert, wars aber. Ich hab das gesamte Buch fuer nen zynischen Witz gehalten. Aehnlich wie die Religion vom Spaghettimonster. Hab zwar absolout nix gegen Religionsfreiheit, aber irgendwann hoerts einfach auf.

Verehrt doch eure heiligen Schnuersenkel, mir egal.
Aber bitte hinter verschlossenen Tueren.
Und schreibt erst recht keine Buecher drueber!!

120. Der Tag, an dem die Erde still stand

Ein paar Kilometer sind wir dann mit David gelaufen, inklusiven interessanten, spannenden, aber auch skurillen Gespraechen.

Filmtipp des Tages: Keanu Reeves in: "Der Tag, an dem die Erde still stand"
Entdeckung des Tages: Keiner von uns lebt nachhaltig
Wissenschaft des Tages: Weltraumforschung. Als Notfallplan.
Skurillitaet des Tages: Wenn man nicht an Blasen am Fuss glaubt, kriegt man auch keine.


119. Erste Klasse

Gluecklicherweise ist dann aber insgesamt alles gut ausgegangen. Irgendwie hat sich herausgestellt, dass die zum Baby gehoerende Mutter im Zug sei - problematischerweise aber in einem anderen Teil des Zuges, der mangels Durchgaengen nicht erreichbar ist.

Folge: Notstop!

Als die Mutter dann ihr immer noch schlafendes Baby (dieses hatte vom ganzen Trouble gar nichts mitbekommen) wieder in den Armen hielt, war sie natuerlich die gluecklichste Mutter der Welt in diesem Moment.

Und David und die Kanadierin duerften daraufhin kostenlos in der ersten Klasse mitfahren, wurden als Retter gefeiert und wie Ehrengaeste behandelt.

Ende gut. Alles gut.
Nur was aus dem Vater wurde .. ist nicht uebermittelt.

118. Europa ...

Nachgeprüft hab ich das hier nicht. Aber falls die Sätze wirklich so gefallen sind, muss man sich schon Gedanken machen. Irgendwie.

117. David aus Oesterreich

Eine Bekanntschaft des heutigen Tages ist David.
Und er hat eine spannende Geschichte zu erzaehlen:

Nach Spanien ist er mit der Bahn gekommen. Interrailticket, also das Ticket, mit dem nan 1 Monat durch ganz Europa fahren kann, wie man will.
Nach Paris ist er von Wien aus muehelos gekommen. Dort sagten sie ihm aber, dass man mit diesem Ticket nicht alle Zuege nutzen duerfe. Und der naechste Zug Richtung SJPdP (Jakobsweg-Start) erst in 7 Tagen faehrt. Gluecklicherweise hat er dort ne Kanadierin (...) getroffen, die in der gleichen Situation war und auch dorthin wollte.
Nachdem Diskutieren nichts brachte, beschlossen sie, einfach in einen Zug zu stiegen und auf unwissend zu plaedieren. Im Zug unterhalten sie sich noch mit einem Vater, der scheinbar allein mit Baby unterwegs ist. Als er kurz rauchen will und vor die Tuer geht, halten sie das Baby selbstverstaendlich kurz.

Doch das Unfassbare passiert:
Die Tuer schliesst sich.

Und sie schaffen es nicht, weder von Aussen noch von Innen, sie wieder zu oeffnen.
Der Zug faehrt ab.
Tja. Und da standen sie nun. Mit einem Baby in ihrem Arm und potentiell kurz davor, aus dem Zug geworfen zu werden.

116. Selbstmanagement

Lehre: Jeder von uns hat Tiefpunkte.
Manche taeglich, manche woechentlich, andere unregelmaessig.
Das ist nicht schlimm.

Wir sind Menschen. Fuehlen. Werden beeinflusst. Haben mal mehr, mal weniger Energie. Und Nerven.
Es ist also ganz natuerlich, dass wir auch mal durchhaengen.

Wichtig ist, selbst damit klar zu kommen.
Selbst zu erkennnen: Es geht Dir gerade nicht gut. Aendere etwas!
Selbst zu erkennen, dass man gerade aus Wut, Trotz, Opportunismus, Verzweiflung handelt.
Subjektiv, vielleicht sogar destruuktiv handelt.
Und dann, wenn man sich dessen bewusst wird - und will - gegenlenken kann.

Selbstmanagement heisst, sich zu kennen.
Und die Verantwortung fuer sich zu uebernehmen.

115. A legal Alien

6 Uhr irgendwas.
Wie immer: Aufstehen.

Soundtrack, der heute im Ohr liegt:



Kurze Anekdoten zum Tag:
- Bewegungsmelder, die man alle 3 Sekunden wieder aktivieren muss, nerven
- Kann mir niemand erzaehlen, dass um 7 Uhr frueh zufaellig laute Musik in der ganzen Herberge gespielt wurde. Das war ein Rausschmeissersong!
- Ich glaube, ich seh duenner aus. Wenig essen, viel Sport, viel Trinken. Gewichtsverlust.
- Meine Fuesse tun weh. Beide. Beim rechten Fuss kann ich zudem in den letzten Tagen meine Zehen nicht mehr bewegen. Irgendwas blockiert.
- Gut, dass es in den naechsten Tagen weniger bergauf und bergab geht. Es geht in die Meseta:

"Ab hier beginnt die Meseta, eine Hochebene, die kaum von Baeumen bewachsen ist. Meseta geht dabei auf das spanische Wort mesa zurueck, was so viel heisst wie Tisch, Platte oder Ebene."

Die spanische Wueste also.
Auf Dich .. freu ich mich.

Donnerstag, 23. August 2012

114. Zwischenstand Nr. 2

19.07: Saint-Jean-Pied-de-Port -> Bizkaretta: 37,7km
20.07: Bizkaretta -> Pamplona: 31,5km
21.07: Pamplona -> Puente la Reina: 34,5km
22.07: Puente la Reina -> Estella: 22,2km

23.07: Estella -> Los Arcos: 22,4km
24.07: Los Arcos -> Logrono: 29km
25.07: Logrono -> Najera: 29,5km
26.07: Najera -> Redecilla: 34km
27.07: Redecilla -> Villafranca: 24,7km
28.07: Villafranca -> Burgos: 39,6km

113. Unterhaltung und Soundtrack

Kitty Kat - Bist Du gluecklich?

Curse - Hassliebe (in schlechter Live-Qualität)

112. Pilgertag 10: Andi und die Hassliebe

6.15 Uhr bis 19.15 Uhr laufen wir.
Sonja kaempft. Ich kaempfe.
Wir machen lange Pausen.
Die Sonne ist auf unserer Seite.
Sonja und ich laufen zusammen weiter.
Haette ich falsch eingeschaetzt.

Nach dem Cuba Libre gestern ist die Entscheidung gefallen, dass ich nicht schon mal voraus gehe - sondern weiter mit Sonja gehe. Erstmal in der Herberge bei ihr blbeibe. Unabhaengig von ihrer Freundin.

Am Morgen eintoenig, dafuer in meinen Gedanken bei nem neuen Slamtext, spaeter, in vielen Pausen und an einem langen Tag, wieder normalisiert.
Und die Tschechen und Hamburguesas mit ultrafettem Schinken und Ei drauf haben auch nicht die Macht, die Stimmung laenger als ein paar Minuten zu druecken.

Kurz vor Burgos bekommt Sonja dann einen Anruf.
Ihre Freundin ... kommt nicht.

111. Lost Chapter II: Gespraechsnotizen.

...
Siehe Tagebuch.
...

110. Lost Chapter: Pilgertag 9 - Cuba Libre

Tja, was soll ich sagen?
Entweder es gibt keine Aufzeichungen, diese sind zu chaotisch oder sie sind verschwunden.
Keine Ahnung, was an Pilgertag Nr. 9 passiert ist.

Na gut.
Vermutlich waren ein Cuba Libre zur Mittagshitze, ausgegeben von Sonja zum Abschied, Entscheidungen, ein epileptischer Anfall von einem sehr alten Pilger und Bettwanzen im Spiel.
Und Cracker.

Aber mehr .. weiss ich fast nicht.

109. Erwaehnenswertes aus dem Pilgerfuehrer

Einige kleine Dinge.

Auf dem Weg nach Villamayor:

"Verwechseln Sie die Herberge nicht mit dem ebenfalls nicht weit von hier befindlichen Club Siroco. Auch hier gibt es Betten, in denen Sie aber wohl kaum eine ganze Nacht verbringen koennen. Die besonders hilfreichen "Hospitaleras" werden naemdlich fuer ihre Dienstleistungen kaum einen Pilgerrabatt anbieten und sich auch nur sehr selten mit einer freiwilligen Spende zufrieden geben. (Es handelt sich hier um ein Bordell!)"

In Atapuerca:

"Atapuerca ist weltberuehmt als Heimat der ersten Europaer, denn in Hoehlen der Huegellandschaft 4km suedlich des Dorfes wurden 800.000 Jahre alte menschliche Reste gefunden. Zu diesen Hoehlen koennen Sie von Atapuerca aus Ausfluege unternehmen. Einige anschauliche Informationen koennen Sie aber auch schon hier erhalten. Auch das Museum von Burogs verfuegt ueber viele Ausstellungsstuecke."

In Burgos:

"Eng mit der Stadt Burgos verbunden ist der kastilische Nationalheld El Cid. Er hiess mit buergerlichen Namen Rodrigo Diaz, wurde im Jahr 1026 in Vivar, 9km von Burgos entfernt, starb 1099 und ist in Burgos begraben. Er war ein Feldherr des kastilischen Koenigs Sancho dem Zweiten. Nach dessen Tod fiel er beim neuen Koenig Alfonso dem Sechsten in Ungnade und trat zeitweilig in den Dienst des maurischen Koenigs von Zaragoza. Im Jahr 1094 eroberte er jedoch fuer den kastilischen Koenig die Stadt Valencia, die nach seinem Tod wieder in die Haende der Mauren fiel. El Cid ist der Prototyp des kastilischen Ehrenmannes und als solcher unsterblich in die spanische und auch internationale Literatur (Corneille) eingetragen."

Nach Burgos:

"Nordspanien ist ein Vogelparadies. Eine besondere Ueberraschung ist das enorm haeufige Auftreten von Stoerchen, aber auch andere in Deutschland seltene Voegel werden Sie mit Sicherheit sehen, so z.b. Bienenfresser und Wiedehopfe."


108. Wofuer man lebt

2 Texte / Lieder, die mir in den letzten Tagen durchs Hirn geistern:



107. Pilgertag 8: Mal sind wir Helden und mal Diebe

Anekdoten des heutigen Tags:

- Mit Wasser ueberschuetten macht Sinn!
- Regen und Gewitter tagsueber, waehrend man uneterwegs ist, hat was!
- Kurz sind wir heute mit Lisa unterwegs. Ein Maedel aus Heidelberg (Gruesse an Torch werden ausgerichtet, hat sie gesagt), hatte Probleme mit den Schuhen, sich deswegen jetzt in der letzten Stadt Chucks (musste erst nachfragen, wie dieses Wort geschrieben wird) gekauft. Und sie schlaeft in der Mittagshitze gernde unter irgendwelchen Baeumen ein.
- Sonja informiert mich, dass sie in Burgos, das wir bald erreichen, ne Freundin anrufen wird, die dann vielleicht nach Spanien kommt und mit ihr weiter laeuft. Ich denke mir, dass ich dann bestimmt das fuenfte Rad am Wagen sein wuerde. Und dann waere es Zeit, sich hier auf dem Weg zu trennen.

Mittwoch, 22. August 2012

106. Die Legende von Salto Domingo de la Calzada

"Ein Ehepaar war mit seinem Sohn auf Pilgerfahrt nach Santiago und uebernachtete in einem Wirtshaus in Santo Domingo. Die Wirtstochter verliebte sich in den Sohn, aber der wollte nichts von ihr wissen und zog am naechsten Tag mit seinen Eltern weiter.
Das beleidigte Maedchen hatte aber einen silbernen Becher in das Gepaeck des Jungens gesteckt und zeigte ihn des Diebstahls an. Der Becher wurde entdeckt und der Junge zum Tod durch Erhaengen verurteilt.
Als die Eltern nach Vollstreckung der Todesstrafe noch einmal zu dem Baum gingen, an dem ihr Sohn hing, stellen wir ueberrascht feste, dass der Junge lebend am Galgen hing, denn Santo Domingo stuetzte ihn an den Beinen.
Das Ehepaar begab sich also zum Richter, um ihm von dem Winter zu berichten, das ja die Unschuld ihres Sohnes bewies.
Der Richter sass gerade am Mittagstisch und sagte, dass der Junge so lebendig sei wie die zwei Huehnchen, die er gerade verspeisen wollte.
Daraufhin flogen die beiden Tiere davon.
Seitdem werden in der Kathedrale von Santo Domingo in einem Kaefig ein weisser Hahn und weisse Hennen gehalten, die woechentlich ausgewechselt werden.
Dies ist die bekannteste Legende des Jakobsweges und in vielen Laendern findet man in Kirchen Darstellungen dazu."

105. Der fliegende Hollaender

Vermutlich wissen nicht viele, was ich meine, wenn ich sage, dass ich heute zum ersten Mal diess Jahr so etwas wie einen "Runners High" verspuert habe.
Wer nicht weiss, was das ist, soll es sich gerne von Jonathan Baumgaertner erklaren lassen.

Definitiv weit entfernt vom Runners High ist der Hollaender, dem wir heute begegnen. Fragt nach Aspirin oder anderen Schmerzmitteln.
Manchmal frag ich mich, wie verrueckt man sein muss.
Hat 600km vor sich und fragt nach Schmerzmitteln.
Merkt er nicht, dass gerade tewwas einfach falsch laeuft mit und/oder bei ihm?

Will er sich jetzt jeden Tag fitspritzen oder mit Drogen pushen anstatt mal nen Tag Pause zu machen und seinen Koerper halbwegs wieder fit und gesund zu kriegen?

Wer mit sich selbst so schlecht umgeht - mit wem oder was auf der Welt soll dieser Mensch dann gut, vernuenftig oder verantwortungsbewusst umgehen?

104. Ein Mufflon und viele Geheimnisse

7 Uhr gehts los.
Sonja ist ein Morgenmuffel.
Jeden Tag ist sie 30 Minuten frueher als ich aus dem Bett raus.
Aber wird 3 Stunden spaeter wach als ich.
Aber ich finde Gefallen daran, sowohl einfach mal ne Stunde nebeneinander zu laufen und nichts zu sprechen, als auch ein wenig fuer die Stimmung verantwortlich zu sein.

Wir erzaehlen uns heute Geheimnisse aus unserem Leben.
Vielleicht auch ueber Dich.

103. Mein Name ist Donato - also merkt ihn Euch einfach!

Stimmungspraegend: Donato

2011: Halt mich fest
2012: Winterschlaf
Und das folgende Video existiert erst seit ein paar Tagen. Ich habs noch nicht gehoert, kann es hier nicht hoeren. Wie findet Ihrs? Auf jeden Fall bin ich neidisch, dass Ihr es potentiell vor mir hoeren und sehen koennt. 2012:


102. Najera? Da bin ich Najer a!

Angekommen in Najera gibts neben ner eiskalten Dusche, kostenloser Gulaschsuppe mit Rindfleischknochen und viel Baguette nen Nachmittagsschlaf, bevor am Abend dann ein wunderbares Gewitter los legt und alle traditionellen Taenze und Festlichkeiten beendet.

Macht nichts.
Ich hol mir ein Bierchen,
teile meinen MP3-Player mit Sonja und schau mal, was meine Musikauswahl so hergibt.

Rien Ne Va Plus - Yes, Yes, Nichts geht mehr!

101. Der verlorene Sohn

In den letzten Tagen, als wir nur noch zu zweit unterwegs waren, haben wir oft an Alex gedacht oder ueber ihn geredet. Per Facebook haben wir nun Kontakt. Es hoert sich so an, aos ob es fuer ihn nicht weitergehen wird.

Eine schwierige Entscheidung, die er da treffen muss.

Ich kann mich ja selbst an die skeptischen Blicke, Menschen und Reaktionen bei mir erinnern, als irgendwer erfahren hat, dass ich den Jakobsweg laufe. An die verstaendnislosen Augen. An die unausgesprochenen Fragen, ob man nichts Besseres zu tun haette, nicht Geld verdienen muesse (runtergebrochene Aussage) oder sich auf andere Dinge konzentrieren solle.
Und dass es nicht leicht war, diesem Druck, gesellschaftlichem Druck, stand zu halten.
Diesem Gegenwind stand zu halten.

Sie meinen es doch nur gut - und wisse nicht, wie falsch sie liegen.
Und wenn man dann erstmal in Spanien ist, vor der Entscheidung zu stehen, ob man die Sache abgricht, wuerde mir das alles wieder einfallen. Die Kritiker. Die Hater. Die Verstaendnislosen. Diejenigen, die niemals Unrecht haben. Und es immer nur gut meinen.

Doch auf der anderen Seite der Waagschale steht die eigene Gesundheit.

Ich weiss nicht, wie ich entschieden haette.

Egal, welche Entscheidung Du triffst, Alex - sie wird mutig sein.

Dienstag, 21. August 2012

100. Das hier ist mein hundertster Song

Dieser Post ist Dresta gewidmet.
100.

99. Begegnungen

Ja, der Jakobsweg ist schon merkwuerdig.
Man startet allein.
Und trifft auf Menschen, mit denen man ein paar Blicke, ein Gespraech, eine Pause, einen Abend oder ein wenig mehr teilt.
Und ploetzlich sind diese Menschen einfach nicht mehr wegzudenken.
Aus der eigenen Erinnerung, teilweise aus der Gegenwart.

Es geht um Begegnung.
Und es geht um Bewegung.
Nosliw hat es gut formuliert:



Dafuer lieb ich Dich, Jakobsweg.
Fuer diese Gefuehle und Erfahrungen.

98. Wenn Du lachst

Wenn Du lachst.
Ists mir egal ... was da noch kommt.




97. Ungleichung

Und da steht sie ploetzlich.
Und fragt, wo ich gewesen bin.
Auch zusammen finden wir keine Loesung.
Doch ist sie ist langsamer als ich.
Muss also vor mir gestartet sein.
Alles andere .. koennen wir nicht aufloesen.

Mit Julia ist sie unterwegs. Hat ihr von mir erzaehlt. Dass sie mich sucht.
Ein wenig laufen wir zu Dritt. Dann laesst sich Julia abhaengen. Vermutlich bewusst.
Und wir reden.

Doch die Laune wird heute wohl nicht mehr gut werden.
Und die Motivation nicht mehr hoch schnellen.

Ankunft beim Ziel: 14.30 Uhr.

96. Already Zombies

Ohne Handy in Spanien. Es fühlt sich schon nicht ganz normal an. Aber:

95. Man lebt nur einmal

Na gut. Alleine los. Life goes on. Irgendwie.
MP3-Player in die Ohren. Die Toten Hosen. Motivation.
Man lebt nur einmal, ooohooohoo.

Trotzdem bleibt da eine Traurigkeit.
Ich frage mich, ob ich mich gestenr in der Kirche bzw. der kirchlichen Herberge zu komisch, eigen, anders benommen habe. Was sie darueber gedacht hat. Ob es fuer ihre (sicherlich religioser inspierierten) Gefuehle verletzend war?
Ich frag mich, ob ich ihr das Gefuehl gegeben hab, dadss sie nicht mit mir ueber so etwas reden koennte.

Ob sie gefluechtet ist. Flucht als Hilferuf.

Weil ich etwas uebersehen habe. Menschenkenntnis fuern Arsch.
Und was, wenn ich sie verletzt hab?
Wenn ich, ohne es zu wissen, hier auf dem Jakobsweg, verletzt hab?
Einen wohl sehr sensiblen Menschen.

Und wenn ja: Was in aller Welt gibt mir das Recht, dann hier noch weiter zu laufen?

Es fuehlt sich nicht mehr richtig an, weiter zu laufen.

Montag, 20. August 2012

94. Irgendwo da draussen

Mein Gehirn rattert.
Es gibt viele Moeglichkeiten.

Die einfachste Erklaerung: Sie hat mich nicht mehr gesehen (vielleicht, als ich im Bad war) - und ist los, um mich einzuholen. Aber .. ich war nur kurz im Bad!
Oder .. es ist irgendetwas passiert. Aber .. was kann passiert sein?
Oder .. sie wollte allein weiter, fand aber nicht die richtigen Worte, mir das zu sagen. Aber .. wir haben doch keinerlei Pflichten uns gegenueber. Wenn sie gehen will, reicht nur 1 Wort. Wenn ich gehen will, geh ich auch.

Ich merke, dass ich alle Gedanken drehen. Ich allein kann auf diese Fragen keine Antwort finden.
Die Antworten .. sind irgendwo da draussen.

93. Fragezeichen zum Fruehstueck

"Guten Morgen" sagt sie. Und geht zum Fruehstueck. Ich nicht. Ich schlafe ein paar Minuten laenger. Spende der Kirche etwas, will ihr ja nichts schuldig bleiben.
Sonja hat heute zum ersten Mal ihre Sachen komplett gepackt, bevor sie zum Zaehne putzen und Fruehstueck gegangen ist.

Und nun .. nachdem ich auch fertig bin, gepackt hab .. mich sogar 10 Minuten gedehnt hab (das sollte man zwar jeden Tag machen vorm Laufen, aber meist geschieht es schon eher alibimaessig) ... und mal in dem Fruehstuecksraum geschaut hab, ist sie gar nicht da. Ihr Rucksack auch nicht.

Entweder sie ist in der Kirche. Oder schon aufgebrochen.
Aber .. wieso?
Und ploetzlich merke ich, dass ich mich an sie gewoehnt habe.

92. Gestern und die Zukunft

Daran kann man nichts ändern, das war alles gestern,
aber du hast jetzt die Chance unsere Zukunft zu verbessern.


91. Die Perspektive


Spuert Ihr sie auch manchmal?

Diese .. Grundtraurigkeit?

90. Die Nacht in der Kirche

Spaeter heisst es, dass es nun den Stempel gibt. Also muss ich hin. Eine kleine Wanderung durchs alte Herbergengemaeuer folgt. Treppen rauf, Treppen runter. Es ist kuehl.
Und ploetzlich .. stehen wir alle in der Kirche.

Ein mieser Trick!
Aber jetzt gibt es kein Zurueck mehr. Wir sitzen im Kreis, in der Mitte der Altar.
In allen Sprachen wird nacheinander, miteinander gebetet.
Will die Kirche durch das Gleischalten und Simultanisieren der Gebete und Gesaenge Gemeinschaftsgefuehle erstellen?

Bei mir klappts nicht.
Doch ich spiel das Spiel ein wenig mit.
Solang ich jetzt keine Zeitschrift abonnieren muss, ists ja akzeptabel.

Und meinen Stempel .. bekomm ich auch.

89. Die erste kirchliche Herberge

Heute schlafen wir das erste Mal in einer kirchlichen Herberge.

"Es wird gemeinsam gekochtet, gebetet und gegessen."
Sonja will das. Un dich ... komm damit schon klar. Wir entscheiden uns fuer die Matratzen anstatt Betten.
Wegen der Abwecchslung. Kommen dort zwar nicht gerade frueh an, dennoch ist unser Raum bis dahin noch leer. Das sollte sich bald aendern.

Sonja ist dann erstmal beim Gebet, kurz beim Mittelalterkonzert, spaeter beim gemeinsamen Essen. Ich nicht. Ich schreibe. Und beobachte.

Und sie berichtet mir im Nachhinein. Vom Gottesdienst. Von einer Kirche, die nur aus Gold zu bestehen scheint. Von leckerem Essen.

Doch sie sagt: "Ich glaube trotzdem: Jesus hat das anders gemeint!"

88. Der Raimund erzaehlt

Informationen aus meinem Pilgerfuehrer zum heutigen Tag:

"Sollten Sie den Eindruck haben, eine besonders schlechte Kondition zu haben, so irren Sie sich wahrscheinlich, denn das folgende Stueck hat es einfach in sich: Der steinige Untergrund und das staendige Auf und Ab bis kurz vor Viana ist einfach zermuerbend, da Sie staendig Gangart und Tempo aendern muessen."

Auf dem Weg nach Logrono:

"Nach nochmals 2,6km, der Jakobsweg fuerht bergab auf einer schmalen Teerpiste, wartet Maria unter einem Feigenbaum mit Stempel und Getraenken (1 Euro) auf Sie. Sie ist die Tochter von Dona Felisa, die hier jahrelang ihren Dienst tat und nach ihrem Tod ihrer Tochter diese Aufgabe vererbte."

Nach dem Einzug in die spanische Region "La Rioja":

"Schon im Mittelalter wurde Wein angebaut und im 16. Jh. in viele Laender exportiert, aber der ganz grosse Aufschwung zu internationaler Bedeutung kam erst im 19. Jh. Heute meint man, der Wein sei die einzige Charakteristik und Daseinsberichtigung dieser Region."
PS: Der LvG war ein grosser Fan von Wein aus dieser Gegend! Wer weiss, wer LvG ist? ;)

Vorbei an der Burg von Clavijo:

"Im Jahr 844 kam es hier nach der Legende zu einer Schlacht ziwschen den Truppen des Koenigs Ramiro von Asturien und den Mauren, die dieses Gebiet zu der Zeit beherrschten. Die Christen waren im Begriff, die Schlacht zu verlieren, als ein Reiter auf einem weissen Pferd erschien. Er toetete zahlreiche Mauren und fuehrte das "christliche Heer" zum unerwarteten Sieg. Es handelte sich der Legende nach um den Apostel Santiago, dessen Grab erst wenige Jahre vorher in Compostela entdeckt worden war. Seitdem war Santiago als Maurentoeter der Schutzheilige der Wiedereroberung des von den Mauren beherrschten Spaniens. Die Darstellung und Verehrung des Maurentoeters in Kirchen ist natuerlich aus heutiger Sicht fuer ein friedliches Miteinander der Religionen wenig hilfreich und auch nicht mit einem aufgeklaerten christlichen Weltbild vereinbar."

87. Das ist, was ein Mann so braucht

Eines DER Lieder des Weges:

Matthias Reim - Verdammt, ich lieb Dich


Aber auch, vor ein paar Tagen als Melodie in mein Ohr gekommen: Flucht der Karibik - der Soundtrack

86. Die letzten werden die Ersten sein

Interessant noch: Die allerletzten, die gestern ins Bett sind, naemlich Martin und Olivier - waren heute trotzdem die ersten, die wach waren. Respekt!

(Nachtrag: Spaeter hab ich erfahren, dass sie ihren Trip abbrechen mussten. Warum, weiss ich heute noch nicht. Verpokert. -Respekt!)

29km liegen vor uns laut Plan.

Wir vertreiben uns die Zeit heute musikalisch. Singen und Slammen (Letzteres nur ich) abwechselnd. Von Matthias Reim bis Maedchen aus Rottweil, von den Helden bis Dresta, von Curse bis Wolfgang Petry.

Rock n Roll.

PS: Vorhaben: Wir erstellen uns gegenseitig irgendwann nen Camino-Soundtrack!

85. Pilgertag 6: Ich erinner mich .. noch an den Tag .. an dem wir mal mit unserm ..

5.30 Uhr. Ich erwache. Laerm.
Nein, der Spanier ists nicht.
Der schnarcht nur.
Ein paar Leute machen sich auf den Weg.
Geh ich halt mal auf die Toilette.

Und dann?
Wieder ins Bett legen?
Ne. Ich haette Lust, los zu laufen.
Mal Sonja wecken, die im Bett ueber mir geschlafen hat.
Sie waere dabei.

Ok, los gehts.
6 Uhr freuh, es ist dunkel.
Wir laufen los.

Tag, Du kannst kommen!

Sonntag, 19. August 2012

84. Pilgertag 5: Die Heimat spukt im Traum herum

Ein Tag, zu dem ich nicht viel notiert habe. Ist nicht viel passiert? Weiss nicht.

Nur 3 Traeume und ein paar Kleinigkeiten existieren:

Traum 1: Sonja und ich laufen. Ploetzlich hoer ich nen Schrei von hinten. Jenny, ne Freundin, die noch mit dem Gedanken gespielt hat, mit nach Spanien zu kommen (wie so viele), schreit  meinen Spitznamen. Sie ist da! Und hat mich gefunden! Crazy Shit.
Doch sie schreit auch, dass ich weiter gehen solle. Sie will mich nicht bremsen. Nkay. Sonja und ich entscheiden, einfach ein wenig langsamer zu laufen, damit Jenny aufholen kann. Doch Jenny kommt nicht... Und dann gehen wir doch ein paar Meter zurueck. Und finden Jenny .. Pause machend. Sie ist UNSEREN Nudelsalat vom Vortag!

Traum 2: Ich muss ins Krankenhaus. Die Krankenschwester (und hier stelle ich fest, dass ich einige Bekannte hab, die Krankenschwestern sind - und von allen laufen spanische Doppelgaengerinnen durchs Zimmer - und erkennen mich nicht) ist sehr besorgt. Meint aber, dass ich ueberlerben wuerde. Problem: Mein Fuss tut mir zwar ein bisschen weh, ich versteh das Trara aber darum nicht. Doch das Krankenhaus verlassen .. darf ich nicht.

Traum 3: Ich bin Superheld. Fliege durch die Strassen. Da: Eine Moeglichkeit, mich aufzuladen! Doch als ich naeher herankomme, stroehmt gruener Rauch auf: Verrat! Das ist eine Falle!

Nach dem Trip heute gibts den Nudelsalat von geestern (der noch da ist!), das Ausprobieren der "Original flaemischen Waescheschleuder", ne matschige Pizza, gute vegetarische Tortellinis und ein Erlebnis der unvergesslichen Art:

Nachts, vielleicht 23 Uhr. Der Grossteil in der Herberge schlaeft schon. Wir sind gerade zu Bett gegangen. Da stolpert jemand ins Zimmer. Ein Spanier, leicht daran zu erkennen, dass er, wohl mindestens schwer betrunken oder einfach naturhigh, stolpernd mit sich selbst spricht.
Er stoesst ein paar stolze Kampfschreie aus: "Espania! Espania! Espania!" Fehlt nur noch, dass er sich dabei auf die Brust trommelt.
Und dann hat er ne Idee: Claudia!
Claudia! Claudia? Claudia?
Erst leise, dann, aufgrund der fehlenden Reaktion, immer lauter werdend, ruft er es durchs Zimmer. Alle wachen Personen sind gespannt, was kommt. Alle gerade erwachenden Personen haben nicht solch positive Gefuehle. Die ersten Stimmen werden laut: PSSSSSSSCHT!
Doch der Spanier laesst sich nicht beirren. Er will Kontakt zu seiner Claudia!
Claudia??? Claudiaaaaaaaa? Claaauuuudia?
Er kommt wieder aus seinem Bett. Stolpert durch die Reihen. Wo liegt sie, diese Claudia? Da, er hat sie. Doch dann steht gegenueber jemand auf. Ne Spanierin. Es wird interessant. Sie scheisst ihn zusammen (zumindest interpretiere ich das so)
Er verzieht sich ins Bett.
"Espania! :(" .. Gebrochener Stolz?

Ich erwarte, dass es das jetzt war.
Und liege wach, ein wenig grinsend.

Vor dem Haus werden Stimmen lauter. Die Dorfjugend positioniert sich. Nicht unbedingt vor der Herberge - gegenueber ist allerdings ein "Kulturzentrum". Und sie haben Spass. Ist ja auch Wochenende. Mich stoerts nicht.

Doch ploetzlich ... springt  der Spanier auf! Das kann er so nicht stehen lassen! Denen wird er zeigen, wo der Hammer haengt.
Also .. raus auf die Strasse. Aufraeumen!

(PS: Eine grossartige Nacht!)

83. Ich denke nicht, dass irgendjemand .. .

I don't believe that anybody
Feels the way I do about you now

And all the roads we have to walk are winding
And all the lights that lead us there are blinding
There are many things that I
Would like to say to you but I don't know how

Because maybe, you're gonna be the one that saves me
And after all, you're my wonderwall

82. Zwischenanalyse Nr. 1

19.07: Saint-Jean-Pied-de-Port -> Bizkaretta: 37,7km
20.07: Bizkaretta -> Pamplona: 31,5km
21.07: Pamplona -> Puente la Reina: 34,5km
22.07: Puente la Reina -> Estella: 22,2km

Mal schauen, wie sich das noch entwickelt.
Vielleicht vergleich ichs irgendwann auch mal mit den Zahlen aus dem letzten Jahr.

81. Ankunft in Estella

Das heutige Ziel: Estella la Bella, zumindest wird Estella so genannt.
Estella die Schoene also. Lassen wir uns ueberraschen!

Wieder kurz:
- Wir treffen Alex wieder! Der Plan hat geklappt. Unfassbar!
- Aber: Sein Fuss ist eine einzige Blase. Die Hospitaleros (sozusagen diejenigen, die meist ehrenamtlich die Herberge fuehren und den Pilgern alles erklaeren und helfen) versorgen und bringen ihn ins Krankenhaus und zum Doktor. Laufen kann er morgen aber sicher nicht.
- Ich gewinne die Wette zwischen Sonja und mir, dass auch Alex glaubt, dass Sonja mit ihrer alternativen Art (auch, sich zu kleiden) definitiv als Kifferin durchgehen wuerde!
- Einsatz bzw. Gewinn: Ne Hand- oder Fussmassage. Da meine Fuesse wirklich belastet sind - und andrerseits noch akzeptabel ausschauen, nehm ich den Wetteinsatz gerne an. Wunderbare Entspannung!