Eintrag Nummer 71: Die Wahrheit, nichts als die ...
Da ich gestern, in weiser Voraussicht, ein wenig ruhiger angegangen bin und abends ziemlich viel Zeit im Bett verbracht hab, kann ich es heute ja etwas mehr ausreizen. 18km bis Astorga als Tagesziel sollte nicht zu viel verlangt sein, dort kann ich ja dann Ruecksprache mit meinen Fuessen und dem Ruecken halten, ob es noch weiter geht.
"Etwas" frueher wollte ich ja sowieso aufstehen, 6 Uhr schau ich das erste mal auf die Uhr und ueberlege, losaulaufen. Allerdings ist es noch stockdunkel draussen, meine Taschenlampe tief unten im Rucksack versteckt, also heisst es Warten. Einschalfen kann ich nicht mehr, irgendwann fass ich mir also doch ein Herz und pack meine restlichen Sachen und verlasse den Raum, wo ein paar andere Leute auch schon starten wollen.
10 Minuten vor 7 Uhr verlasse ich dann die Herberge.
Der Tag kann beginnen.
Anfangs steh ich mal wieder vor einer Entscheidung: Den langen, schoeneren Weg - oder den 1km kuerzeren, aber ne ganze Weile an langweiligen Bahngleisen vorbei fuehrenden Weg. Diesmal ist die Entscheidung einfach: Wenns dunkel ist, kann ich die Schoenheit des Weges eh nicht geniessen - ialso nehm ich die kurze Strecke.
Nachdem ich gestern schon an einer Herberge vorbei gelaufen bin, vor der mein Pilgerfurher warnt, weil die Inhaberin ein wenig schummelt, gehts heute an einer Herberge vorbei, dessen Inhaber den Kampf gegen Schimmel, Siff und Fauna "immer mal wieder verliert, dafuer aber abends rauschende Partys schmeisst.
Das nennt man Pilgerfuerher, der gnadenlos aufdeckt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen