Sonntag, 2. März 2014

Canelo wartet


Es war Mitte der 80er Jahre. Canelo war der Hund eines alten Mannes aus einem kleinen Ort in Spanien, Cadiz. Canele war ein treuer Begleiter seines Herrchens. Er folgte ihm auf Schritt und Tritt. Und obwohl Canelo ein Hund war, kann man sagen, dass die beiden, beste Freunde waren.
Einmal in der Woche musste Canelos Herrchen zur Dialyse im nahegelegenen Krankenhaus. Auch hier begleitete Canelo seinen Freund. Die Krankenhausverordnungen ließen jedoch, verständlicherweise keine Hunde zu, daher wartete Canelo auf sein Herrchen. Immer links neben der Eingangstür.

Eines Tages starb Canelos Herrchen im Krankenhaus. Canelo wartete, wie immer links neben der Eingangstür, aber sein Freund kam nicht. Canelo wartete. Er wartete und wartete. Aus einer Stunde wurde ein Tag. Aus einem Tag wurden zwei. Weder der Hunger noch der Durst ließen ihn von seinem Plätzchen weichen. Es regnete. Die Sonne knallte. In der Nacht war es kalt. Canelo wartete. Bestimmt würde sein Herrchen bald kommen – und dann ab nach Hause.
Die Bewohner aus Cadiz bemerkten natürlich den Hund. Sie gaben ihm Wasser und versorgten ihn mit Futter, hierbei wechselten sie sich in regelmäßigen Abständen ab. Zwölf Jahre wartete Canelo auf sein Herrchen. Er akzeptierte weder eine andere Familie, noch ließ sich der clevere Hund einfangen.

Am 09.Dezember 2002 starb Canelo vor dem Krankenhaus. Die Ursache ist leider nicht mehr nachvollziehbar, nach all den Jahren. Einige Quellen sprechen von einem Autounfall, andere sagen, er sei an seinem Warteplatz einfach ruhig eingeschlafen.

In Gedenken an Canelo hat die Stadt Cadiz ein Denkmal errichtet. Es soll uns daran erinnern, wie stark die Treue, Hingabe und bedingungslose Liebe eines Tieres sein kann.

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