32. Meine ersten Worte

Eintrag Nummer 32: Meine ersten Worte

Tja. Hohe Ziele sind das also schon wieder.
Die Tourist-Info sagt naemlich, dass taeglich nur 1 Bus von Santiago nach Leon faehrt. Und zwar schoen frueh um 8 Uhr. Ich sitz hier also erstmal fest. Naja. Planlos im Weltall dann eben. Die logische Folgerung ist: Hier etwas yum Uebernachten suchen. Nach dieser Nacht und den vielleicht 1,5 Stunden Schlaf (geteilt in 3x 30 Minuten) seit gestern frueh ist das auf jeden Fall angebracht.

Nur wie find ich raus, wo ich bin?
Ist schwerer als erwartet. Doch ploetzlich spricht mich ein aelterer Herr an und deutet auf eine Pilgerherberge. Glueck gehabt. Ich haette eine aus meinem Pilgerfuehrer gesucht, wo doch, in einer Seitengasse versteckt, aber trotzdem so direkt vor meiner Nase eine zu finden war.
Ich klingle zwar erstmal nicht, sondern hol lieber erstmal meinen Pilgerfuehrer raus und schau, was sonst so heute noch sinnvoll sein koennte, wenn ich denn schon fest sitze.

Und kurz bevor ich dann doch keine wirkliche Ahnung hab, wies weitergeht, faellt mir die laute Musik aus einer der Seitenstrassen auf. Fuer ihre Strassenfeiern sind ide Spanier ja durchaus bekannt. Ich schau mal, was sich dahinter verbirgt.
10 sitzende Frauen, ca. 10 stehende Maenner. Dazwischen Bedienungen.
Und nun, meine ersten genutzten spanischen Vokaben: "Un servizia pro favor!"
Ist wohl nicht richtig geschrieben, erkennt man aber auch so: Ein Bier also.
Ich setz mich in den nahe gelegenen Park, beobachte das Szenario und sehe 10 dauergrinsende Frauen und ca. 10 diskutierende Maenner im Schatten stehen. Heineken-Bier ist das. Die Frauen wirken betrunken, sind es aber wohl nicht. Trotzdem springen und tanzen sie abwechselnd herum und versuchen, sich gegenseitig zu motivieren.
Vor Begeisterung und Nachdenken verschuette ich mein Bier im Cola-Becher.
Schreit nach Nachschub. Und dann nach einem Plan.